Plasma-Renin-Aktivität
Abkürzung: PRA
Synonym: Plasmareninaktivität
Englisch: plasma renin activity
Definition
Die Plasma-Renin-Aktivität, kurz PRA, bestimmt den Reninspiegel im Blutplasma und ist ein Maß für die Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems (RAAS). Die Plasma-Renin-Aktivität ist in der Humanmedizin der empfindlichste Marker, um sowohl eine unzureichende als auch eine übermäßige Mineralokortikoidaktivität zu identifizieren.
Indikationen
- Verdacht auf Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom), besser ist jedoch die Bestimmung des Aldosteron-Renin-Quotienten
- Langzeitbehandlung mit Mineralkortikoiden
- Herzinsuffizienz (prognostischer Marker für das Mortalitätsrisiko)
Die Bestimmung der PRA dient nicht als Nachweismethode des Conn-Syndroms, sondern wird für die Therapieeinstellung und -kontrolle verwendet.
Nachweismethode
Die Messung erfolgt per ELISA.
Material
Referenzbereich
Erwachsene
Der Referenzbereich für die Plasma-Renin-Aktivität ist
- liegend: 1,7 - 24,0 ng/l (6 - 30 ng/l)
- stehend: 2,6 - 27,8 ng/l (6 - 65 ng/l)
Das genaue Referenzintervall ist methodenabhängig - daher ist der vom jeweiligen Labor angegebene Wert ausschlaggebend. Eine vollständige Suppression der PRA weist in jedem Fall auf eine übermäßige Mineralokortikoidaktivität hin.
Kinder
- Neugeborene bis 1 Monat: 24 - 850 ng/l
- 1 Monat bis 1 Jahr: 5 - 308 ng/l
- 1 bis 5 Jahre: 5 - 112 ng/l
- 5 bis 16 Jahre: 5 - 143 ng/l
Interpretation
Erhöhte PRA
Die Plasma-Renin-Aktivität ist erhöht bei:
- sekundärem Hyperaldosteronismus
- manifester arterieller Hypertonie
- Nierenarterienstenose
- Aldosteronabbaustörung (z.B. Leberzirrhose)
- Medikamenteneinnahme (Diuretika, Carbenoxolon, Glukokortikoide)
- Lakritzabusus
- Schwangerschaft (physiologisch)
- Renin-sezernierenden Tumoren
- Adrenogenitalem Syndrom
- unzureichender Mineralkortikoidsubstitution bei Morbus Addison
Erniedrigte PRA
Die Plasma-Renin-Aktivität ist erniedrigt bei:
- primärem Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom)
- übermäßiger medikamentöser Mineralkortikoidsubstitution
Klinik
Bei einer zu tiefen PRA kann es zu einer therapieresistenten Hypertonie kommen. Dann muss der Mineralokortikoidüberschuss reduziert werden.
Quellen
- Laborlexikon.de, abgerufen am 7.1.2021
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