Phlegmasia coerulea dolens
Synonym: Phlegmasia caerulea dolens
Definition
Die Phlegmasia coerulea dolens ist eine Sonderform der Phlebothrombose, bei der es perakut zu einer vollständigen Verlegung des venösen Abflusses eines Extremitätenendstückes kommt. Es handelt sich um ein seltenes Krankheitsbild.
Pathogenese
Als Grundlage für die Entstehung gilt eine Störung der Mikrozirkulation mit folgender Thrombosierung, die von den Kapillaren ausgehend auf die größeren venösen Gefäße übergeht. Durch die als Folge rasch auftretende Ödembildung erfolgt eine Kompression der Arterien mit Unterbrechung des arteriellen Zustroms.
Klinik und Komplikationen
Die betroffene Extremität ist massiv geschwollen, zyanotisch, schmerzhaft und kühl. Die peripheren Pulse sind nicht mehr tastbar. Im fortgeschrittenen Stadium zeigen sich auch neurologische sowie motorische Ausfälle.
Unbehandelt führt die Phlegmasia caerulea dolens zu einer venösen Gangrän. Eine Rhabdomyolyse mit akutem Nierenversagen sowie ein hypovolämischer Schock sind lebensbedrohliche Komplikationen.
Diagnostik
Durch eine Duplexsonographie ist die Thrombose und die sekundäre arterielle Verlegung nachweisbar. Eine Phlebographie ist kontraindiziert.
Therapie
Die Phlegmasia coerulea dolens ist ein Notfall. Sie erfordert ein schnelles chirurgisches Eingreifen mit Thrombektomie und Fasziotomie. Begleitend erfolgt eine Antikoagulation (Gefahr der Lungenembolie).
Eine ausreichende Volumensubstitution sollte ebenso erfolgen wie eine engmaschige Kontrolle der Elektrolyte (Gefahr der Hyperkaliämie bei Reperfusion). Unbehandelt drohen Schock, Sepsis und ein Verlust der Extremität. Ein Wickeln der Beine ist kontraindiziert.
um diese Funktion zu nutzen.