Perkutane transhepatische Cholangiographie
Abkürzung: PTC
Englisch: percutaneous transhepatic cholangiography(PTC, PTHC)
Definition
Die perkutane transhepatische Cholangiographie (PTC) ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung der ableitenden Gallenwege (Cholangiographie) über eine von außen durch die Haut und das Lebergewebe in die intrahepatischen Gallengänge eingebrachte Punktionsnadel.
Die PTC bietet zudem eine Möglichkeit zur nicht-chirurgischen Dekompression der Gallenwege und Behebung einer Cholestase durch Bougierung bzw. zusätzliches Einbringen eines Stents oder Drainagekatheters in das betroffene Gallenwegssegment (perkutane transhepatische Cholangiodrainage, PTCD).
Indikationen
Indikationen zur PTC sind die Diagnostik und ggf. Therapie von mechanischen Cholestasen unterschiedlicher Genese, z.B. im Rahmen einer:
- Cholelithiasis
- PSC (primär sklerosierende Cholangitis)
- Autoimmuncholangitis
- malignen Erkrankung mit Obstruktion bzw. Kompression der Gallenwege:
Eine weitere Indikation stellen Leckagen im Gallengangssystem (z.B. nach leberchirurgischen Eingriffen oder Whipple-OP) dar. Die PTC bietet eine gute Alternative zur ERCP, falls endoskopischer Zugang (z.B. nach Magenoperationen oder bei tumorbedingten Verengungen des Duodenums) nicht möglich ist.
Technik der PTC
Die Punktion der intrahepatischen Gallenwege erfolgt unter radiologischer oder sonographischer Kontrolle. In Lokalanästhesie wird die Punktionsnadel unter sterilen Bedingungen bevorzugt über den rechts-lateralen Zugang in der mittleren Axillarlinie im 7-10. ICR schrittweise in die Leber vorgeschoben, wobei die Nadel unter Injektion von geringen Mengen wasserlöslichen Kontrastmittels langsam zurückgezogen wird, bis das biliäre System zur Darstellung gelangt.
Im Falle der Stenosierung oder des kompletten Verschlusses eines Gallenganges kann durch Anlage eines selbstexpandierenden Stents die Behebung der Obstruktion oder durch Einbringen eines Drainagekatheters (PTCD = perkutane transhepatische Cholangiodrainage, oder auch: PTD = perkutane transhepatische Drainage) nach Seldinger-Technik eine Ableitung der gestauten Galleflüssigkeit erreicht werden. Die Drainage kann dabei nach außen in einen Behälter oder nach innen entlang der Gallenwege in das Duodenum (Yamakawa-Drainage) erfolgen.
Kontraindikationen
Es gibt grundsätzlich nur wenige Kontraindikationen für die Durchführung einer PTC. Zu diesen gehören:
- schwere Gerinnungsstörungen (Quick <50%, Thrombozyten <80.000/μl)
- multifokale Segmentstenosen
- ausgeprägter Aszites (Risiko einer Galleleckage mit nachfolgender Infektion)
Komplikationen
Die PTC ist ein sicheres Verfahren mit relativ niedrigen Komplikationsraten und einer Gesamtmortalität von etwa 1,7%. Da die Komplikationsraten jedoch höher sind als bei der ERCP, wird der letzteren Methode der Vorrang gegeben. Zu den Komplikationen der PTC zählen:
- akute Blutungen sowie Hämobilie durch Verletzung meist venöser Gefäße bzw. Ausbildung von Gefäßfisteln (potentielle Lebensbedrohung bei Ausbildung arteriobiliärer Fisteln)
- Infektionen und lokalisierte Entzündungen (Abszess, Peritonitis, Cholangitis)
- Sepsis
- Darmperforation
- Pankreatitis
- Pneumothorax bzw. galliger Pleuraerguss bei transpleuraler Punktion.
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