Periphere Nervenläsion
Englisch: peripheral nerve lesion
Definition
Eine periphere Nervenläsion bezeichnet die Schädigung eines peripheren Nervs. Sie kann sensible, motorische oder vegetative Fasern betreffen. Ein Beispiel ist die Durchtrennung des 2. motorischen Neurons (LMN).
Terminologie
Der Begriff "Nervenläsion" ist abzugrenzen von den Termini "Nervenlähmung" bzw. "Parese". Letztere beschreiben nur den Ausfall motorischer Nerven.
Hintergrund
Das 2. motorische Neuron befindet sich im Vorderhorn des Rückenmarks oder den Hirnnervenkernen und sendet sein Axon zum Muskel. Das Resultat einer Schädigung ist eine schlaffe Lähmung. Leitsymptome einer peripheren Parese sind Muskelhypotonie, Muskelatrophie, Schwächung oder Aufhebung der Muskeleigenreflexe und Zeichen einer Denervierung (Faszikulationen, Fibrillationen).
Die Einteilung erfolgt mittels der Sunderland- oder der Seddon-Klassifikation.
Ursachen
Periphere Nervenläsionen können auf unterschiedliche Weise entstehen, u.a.:
- traumatisch: z.B. bei Schnittverletzungen, Frakturen, Luxationen, Engpasssyndromen
- neoplastisch: Arrosion durch Tumoren
- infektiös: Infektion mit neurotropen Viren
- idiopathisch: unbekannte Ursache
Einteilung
Periphere Nervenläsionen lassen sich grob nach der betroffenen Körperregion einteilen: