PICA-Infarkt
Synonym: Arteria-cerebelli-inferior-posterior-Infarkt
Englisch: PICA infarct, PICA infarction, posterior inferior cerebellar artery infarct
Definition
Ein PICA-Infarkt ist ein Hirninfarkt des Stromgebiets der Arteria cerebelli inferior posterior (PICA). Betroffen sind die posteriore inferiore Kleinhirnrinde, der inferiore Vermis cerebelli und die laterale Medulla oblongata.
Epidemiologie
Vermutlich handelt es sich beim PICA-Infarkt um die häufigste Form des Kleinhirninfarkts.
Klinik
Ein PICA-Infarkt führt typischerweise zu folgenden Befunden, die in ihrer Gesamtheit auch als laterales medulläres Syndrom (Wallenberg-Syndrom) zusammengefasst werden:
- Schwindel
- Übelkeit
- Stammataxie
- Fallneigung nach ipsilateral
- Nystagmus
- ipsilaterales Horner-Syndrom
- Dysphagie, Dysarthrie
- kontralateraler Verlust des Temperatur- und Schmerzempfindens (dissoziierte Sensibilitätsstörung)
- Kopf-, Nackenschmerzen: v.a. bedingt durch begleitendes Hirnödem
- Gesichtsschmerzen, beidseitige Hypalgesie des Gesichts
Bildgebung
Initial wird häufig eine kraniale Computertomographie (cCT) durchgeführt, um eine Hirnblutung auszuschließen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) weist eine deutlich höhere Sensitivität für die Identifizierung eines Hirninfarkts auf (in ersten 24 Stunden: 75-95 % vs. 16 %). Um den Gefäßverschluss darzustellen, kommt eine CT-Angiographie (Sensitivität ca. 100 %) oder eine MR-Angiographie (Sensitivität 87 %) in Frage.
siehe Hauptartikel: Hirninfarkt (Radiologie)
Differenzialdiagnostik
Die Symptome bei PICA-Infarkt ähneln denen eines AICA-Infarkts (laterales pontines Syndrom).
Therapie
Die Behandlung des PICA-Infarkts richtet sich nach den Grundsätzen der Infarktbehandlung. Je nach Diagnosezeitpunkt und Schweregrad kommen z.B. eine Thrombektomie, eine Thrombolyse oder eine neurochirurgische Behandlung (okzipitale Dekompression, externe Ventrikeldrainage) in Frage. Bei einem PICA-Infarkt ist die Prognose im Allgemeinen gut.
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