Ostertagia
Englisch: ostertagia
Definition
Als Ostertagia bezeichnet man eine Parasiten-Gattung innerhalb der Familie Trichostrongylidae.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Trichostrongyloidea
- Familie: Trichostrongylidae
- Gattung: Ostertagia
- Familie: Trichostrongylidae
- Überfamilie: Trichostrongyloidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Vertreter der Trichostrongylidae sind überwiegend haarfeine, teils auch etwas dickere, 5 bis 30 mm lange Nematoden mit stark reduzierter Mundkapsel. Die Eier sind klein bis mittelgroß, oval, dünnschalig und mit 16 oder mehr Furchungszellen ausgestattet.
Zu den bekanntesten Cooperia-Arten gehören Ostertagia ostertagi, Ostertagia lyrata und Ostertagia leptospicularis. Sie befallen bevorzugt Rinder, können aber auch beim Schaf und bei der Ziege auftreten und eine Ostertagiose verursachen.
Vorkommen
Trichostrongyliden kommen in Mitteleuropa zahlreich vor. Sie parasitieren im Labmagen und/oder im Dünndarm und treten oft als Mischinfektionen mit anderen Parasiten auf. Bei jungen sowie älteren Rindern ist Ostertagia ostertagi der am häufigsten vorkommende Labmagenparasit. Aufgrund ihrer Pathogenität und der oft hohen Befallsstärke ist diese Art der wichtigste Erreger der parasitären Gastroenteritis (PGE).
Entwicklung
Die Entwicklung von Ostertagia-Arten ist an eine externe und interne Phase gekoppelt. Die externe Phase beginnt mit der Ausscheidung der Eier durch den Wirt. Sind die Parasiten erst einmal in der Umwelt, entwickeln sie sich gemäß dem Strongylidentyp zur frei lebenden, infektiösen Drittlarve (L3).
Die pathogenen, bescheideten Stadien werden dann durch neue Wirte während des Grasens oral aufgenommen (Beginn der internen Phase) und gelangen so in den Verdauungstrakt. Durch bestimmte Signale im Pansen sowie Labmagen werden die Larven zur Ausscheidung von speziellen Enzymen angeregt. Mithilfe dieser Enzyme und unter starken Bewegungen können die Parasiten aus ihrer Hülle (Scheide) schlüpfen, um sich dann im Labmagen anzusiedeln. Nach der Häutung dringen die entscheideten Drittlarven (parasitisches Stadium) in das Lumen von Labmagendrüsen ein, ohne dabei die Epithelschicht zu zerstören. In manchen Fällen gelangen sie auch in die Lamina propria mucosae. Anschließend häuten sich die Larven innerhalb weniger Tage zur Viertlarve (L4) bzw. zu präadulten Stadien, um sich dann an der Mukosaoberfläche in der Mukusschicht nieder zu lassen. Hier erlangen sie dann Geschlechtsreife.
Epidemiologie
Trichostrongyliden werden hauptsächlich während des Weidegangs übertragen. Da die externe Entwicklungsphase maßgeblich durch Temperatur und Feuchtigkeit beeinflusst wird, treten Infektionen saisonal auf.
Klinik
Trichostrongyliden führen - je nach Befallsort - zu Entzündungen des Labmagens (Abomasitis) und des Dünndarms (Enteritis).
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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