Schleim
Synonym: Mukus, Mucus
Englisch: mucus
Definition
Schleim bzw. Mukus ist ein visköses, organisches Sekret der Schleimdrüsen, das die Schleimhäute als feiner Film überzieht. Er ist nicht zu verwechseln mit dem pathologischen Biofilm.
Hintergrund
Schleim ist ein schützende Hülle für alle unverhornten oder schwach verhornten Epithelien. Er bildet eine variable Grenzstruktur zwischen der Umwelt und verschiedenen inneren und äußeren Körperoberflächen. Die Dicke der Schleimschicht ist organ- und situationsspezifisch und variiert etwa zwischen 200 und 500 µm.
Zusammensetzung
Die Zusammensetzung und damit die Eigenschaften von Schleim können in den verschiedenen Körperregionen (Atemwege, Gastrointestinaltrakt) deutlich variieren. Das betrifft vor allem die Viskosität, die über den Gehalt bestimmter Glykoproteine, der so genannte Muzine, gesteuert wird. Sie bilden den wichtigsten, feuchtigkeitsbindenden Bestandteil des Schleims. Darüber hinaus kann Schleim unter anderem abgeschilfertes Zellmaterial des Epithels, Immunzellen, antimikrobielle Proteine (Lysozyme) und Antikörper (IgA) enthalten.
Funktion
Allgemeine Funktionen
- Befeuchtung der Epitheloberfläche, Schutz vor Austrocknung
- Erhöhung der Gleitfähigkeit von Geweben
- Einhüllung und Abkapselung von Fremdkörpern
- Abwehr von Mikroorganismen
Spezielle Funktionen
- Befeuchtung der Atemluft (Nasenschleimhaut)
- Schutz vor aggressiven Säuren (Magenschleimhaut)
- Empfängnisregulation (Vaginalschleimhaut, Gebärmutterschleimhaut)
Spezielle Schleimarten
Klinik
Die Betrachtung von Schleim kann wichtige klinische Hinweise auf Erkrankungen geben. Beurteilt werden die Menge, Viskosität und Farbe der Schleims. Normaler physiologischer Schleim ist klar und zähflüssig.
- Vermehrter, dünnflüssiger Schleim ist meist ein Hinweis auf eine Schleimhautreizung, die mit erhöhter Sekretproduktion einhergeht, z.B. bei Rhinitis allergica.
- Gelblich verfärbter Schleim weist auf eine bakterielle Infektion hin, die einen erhöhten Leukozytengehalt des Schleims zur Folge hat.
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