Nordazepam
Synonyme: Nordiazepam, Desoxydemoxepam, Desmethyldiazepam
Handelsnamen: Nordaz, Stilny, Vegesan, Madar u.a.
Englisch: Nordazepam
Definition
Nordazepam ist ein Benzodiazepin-Derivat und wird vor allem als Anxiolytikum eingesetzt.
Indikationen
Nordazepam wird in erster Linie in der Behandlung von Angststörungen verabreicht.
Allgemeines
Bei Nordazepam handelt es sich um einen aktiven Metaboliten der Benzodiazepine Diazepam, Clorazepat, Chlordiazepoxid, Prazepam, Pinazepam sowie Medazepam.
Das Arzneimittel wird oral eingenommen und hepatisch verstoffwechselt. Die Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei bis zu 200 Stunden, so dass Nordazepam zu den langwirksamen Benzodiazepinen zählt. Anschließend wird der Wirkstoff über den Urin ausgeschieden.
Wirkmechanismus
Nordazepam agiert in Anwesenheit von GABA als Agonist und bindet an GABA-Rezeptoren. Dadurch wird nicht nur der Effekt des Neurotransmitters imitiert, sondern auch der damit zusammenhängende Chloridionen-Einstrom in die Zelle verstärkt. Damit geht eine Hyperpolarisation und Unerregbarkeit der Zelle einher. Im Gegensatz zu Barbituraten weisen Benzodiazepine ein geringeres Risiko für eine Atemdepression auf, da sie unabhängig von GABA nicht wirken können. Gleichzeitig kann es hier aber auch zu einem Benzodiazepinabusus kommen, da der Wirkstoff relativ schnell zu einer Gewöhnung führt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Müdigkeit, Somnolenz, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
- Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Unruhe
- Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit
- Muskelschwäche
- Gastrointestinale Störungen
- Allergien, lokale Hautreaktionen
Kontraindikationen
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