N-Myc

Das MYCN-Gen liegt auf Chromosom 2 an Genlokus 2p24.3. Es umfasst ca. 6.500 Basenpaare. Das kodierte Protein setzt sich aus 464 Aminosäuren zusammen.

N-Myc wird in frühen Stadien der Embryonalentwicklung von neuronalen Progenitorzellen exprimiert. Im Gegensatz zu C-Myc wird die Genexpression von N-Myc nach der Zelldifferenzierung abgeschaltet.

N-Myc ist im Zellkern lokalisiert. Dort interagiert es mit verschiedenen Proteinen, um die Genexpression zu kontrollieren. Es dimerisiert beispielsweise mit dem Myc-assoziierten Protein X (MAX) oder bindet an die WD-Wiederholungsdomäne verschiedener Enzymkomplexe. N-Myc kann auch mit dem C-Terminus von p53 interagieren, wenn beide Proteine in hoher Konzentration vorliegen. Unabhängig von einem zweiten Faktor kann N-Myc an die Promotorregion einiger Gene binden und reguliert so direkt deren Expression. Durch die Genregulation werden vor allem Prozesse im Zellzyklus beeinflusst, welche die Proliferation und Differenzierung der Zellen steuern. Da N-Myc die Transkription proliferationsfördernder Gene induziert, gilt es als Protoonkogen.

Die Expression von N-Myc ist bei Tumoren des Nervengewebes hochreguliert. Insbesondere bei Neuroblastomen und Medulloblastomen, aber auch bei der akuten myeloischen Leukämie gilt N-Myc als Indikator für einen progressiven Verlauf und eine schlechte Prognose.

• Otto et al. Stabilization of N-Myc Is a Critical Function of Aurora A in Human Neuroblastoma Cancer Cell. 15(1):67-78. 2009
• Suenaga et al. NCYM, a Cis-antisense gene of MYCN, encodes a de novo evolved protein that inhibits GSK3β resulting in the stabilization of MYCN in human neuroblastomas. PLoS Genet. 10(1):e1003996. 2014
• Li et al. A Review of the Regulatory Mechanisms of N-Myc on Cell Cycle. Molecules. 28(3): 1141. 2023

• GeneCards – MYCN Gene, abgerufen am 14.09.2023
• UniProt – P04198 MYCN_HUMAN, abgerufen am 14.09.2023