Metomidat
Handelsname: Aquacalm®
Synonyme: Methoxymol, Metomidatum
Englisch: methomidate
Definition
Metomidat ist ein Imidazolabkömmling und ein Derivat des Arzneistoffs Etomidat. Es wird vorrangig als Anästhetikum und Sedativum in der Veterinärmedizin eingesetzt, speziell in der Aquakultur zur Sedierung von Fischen.
Chemie
Chemisch gesehen ist Metomidat eng mit Etomidat verwandt und gehört zur Klasse der Imidazolderivate oder Azole. Die Summenformel lautet C13H14N2O2. Der Wirkstoff besitzt eine heterozyklische Struktur, die zwei Stickstoffatome enthält. In Arzneimitteln liegt er als Metomidathydrochlorid vor.
Eigenschaften
Metomidat präsentiert sich als weißes, kristallines Pulver und ist in Wasser gut löslich. Typischerweise wird es als wässrige Lösung verabreicht. Es zeichnet sich durch seine hohe Potenz und schnelle Wirkung aus, wobei die Wirkdauer relativ kurz ist.
Wirkmechanismus und Wirkung
Metomidat agiert als positiv allosterischer Modulator des GABAA-Rezeptors und führt zur Hyperpolarisation der Nervenzellen, was eine reduzierte neuronale Erregbarkeit und somit Sedierung zur Folge hat. Der Arzneistoff ist zudem, analog zu Etomidat, ein hochpotenter Inhibitor der 11β-Hydroxylase und der Aldosteronsynthase, beides Schlüsselenzyme der Cortisolbiosynthese.
Pharmakokinetik
Metomidat kann als Injektion oder durch Immersion verabreicht werden, wobei die Absorption rasch erfolgt. Der Metabolismus findet vorwiegend in der Leber statt. Die Metaboliten werden renal ausgeschieden.
Indikation
Während Metomidat hauptsächlich in der Veterinärmedizin als Sedativum und Anästhetikum für Fische verwendet wird, spielt es in der Humanmedizin als Hypnotikum keine Rolle.
11C-markiertes Metomidat wird als Tracer bei PET-CT Untersuchungen zur Diagnostik von hormonaktiven Nebennierenadenomen eingesetzt.
Nebenwirkungen
Eine Überdosierung von Metomidat kann zu Atemdepression und im Extremfall zum Tod führen. Der Wirkstoff blockiert, ähnlich wie Etomidat, Enzyme der Cortisolbiosynthese in der Nebennierenrinde, was eine Nebennierenrindeninsuffizienz auslösen kann.
Quellen
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