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Metastrongylidae

von altgriechisch: meta - nach (Präfix); strongylos - rund, zylindrisch
Synonym: Lungenwürmer der Schweineartigen
Englisch: swine lungworms

1. Definition

Als Metastrongylidae bezeichnet man eine Familie der Nematoden (Rundwürmer) der Schweineartigen (Suina).

2. Taxonomie

3. Erreger

Die Familie Metastrongylidae besteht hauptsächlich aus der Gattung Metastrongylus. Diese Gruppe umfasst etliche Arten, wobei am häufigsten

Die Männchen messen rund 1 cm, die Weibchen etwa 5 cm und besitzen zwei dreilappige Lippen um die Mundöffnung. Die Bursa ist klein und dreilappig, die Spicula sind mit einem hakenartigen Ende versehen. Die Weibchen sind ovovivipar.

Die Eier sind 55 bis 60 x 45 bis 50 µm groß, hell-durchscheinend, dickschalig und mit einer skulpturierten Oberfläche versehen. Sie enthalten bei der Ablage bereits eine voll entwickelte Erstlarve (L1).

4. Entwicklung

Die adulten Stadien leben in den Bronchien und Bronchiolen. Die Weibchen scheiden zahlreiche, larvenhaltige Eier aus, die über die Luftwege in den Verdauungstrakt gelangen, um mit dem Kot ausgeschieden zu werden. Damit die Parasiten ihre Entwicklung fortsetzen können, müssen sie von Zwischenwirten (verschiedene Regenwürmer-Arten) aufgenommen werden. Bei günstigen Bedingungen (sommerlich-warme Temperaturen) entwickeln sich im Zwischenwirt binnen 1 bis 2 Wochen infektiöse Drittlarven (L3).

Nachdem die infektiösen Zwischenwirte peroral von Wirten aufgenommen werden, wandern die Parasiten über die mesenterialen Lymphknoten und das rechte Herz in die Lunge. Dort setzen sich die Würmer vorwiegend in den Bronchien und auch in der Trachea fest.

Die Häutung zur Vierlarve (L4) sowie teilweise auch zu präadulten Stadien erfolgt in den Lymphknoten. Die Präpatenz dauert etwa 4 bis 5 Wochen. Die Lebenserwartung adulter Parasiten wird mit 6 bis 9 Monaten angegeben, wobei die Reproduktivität in den letzten 3 bis 5 Monaten stark abfällt.

5. Vorkommen

Metastrongylidae-Arten treten weltweit auf.

6. Epidemiologie

In Mitteleuropa kommen die Parasiten mit Prävalenzen von bis zu 100 % vorwiegend bei Wildschweinen vor. In den meisten Fällen treten die verschiedenen Metastrongylus-Arten vergesellschaftet auf, wobei die Häufigkeit der einzelnen Arten starken regionalen Unterschieden unterliegen.

Einmal kontaminierte Flächen bleiben lange Infektionsherde, da die Eier im Freien länger als ein Jahr überleben und infektiös bleiben können. In Zwischenwirten überdauern die Parasiten mehrere Jahre.

7. Klinik

Metastrongylus-Arten sind deutlich weniger pathogen als Dictyocaulus-Arten, sodass Wildschweine oftmals mehrere hundert Würmer ohne offensichtliche klinische Erscheinungen tolerieren können. Schwere Infektionen führen bei Jungtieren zu chronischer Bronchitis mit Nasenausfluss, Husten, Emphysem, Atembeschwerden und damit verbunden auch zu Anorexie und Gewichtsverlust.

Lungenwürmer verstärken meist auch bakteriell oder viral bedingte Lungeninfektionen.

8. Literatur

  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.

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