Medikamenten-freisetzender Partikel

Es stehen verschiedene medikamenten-freisetzende Partikel mit unterschiedlicher Größe und Beladbarkeit zur Verfügung:

• DC Beads (BTG): PVA-Hydrogelmikrosphären aus einem mit Sulfonatgruppen modifizierten PVA. An diese Partikel können Anthrazykline (z.B. Doxorubicin, Epirubicin) und Irinotecan geladen werden. Teilweise sind die Partikel auch röntgendicht und können in der peri- und postinterventionellen CT-Bildgebung visualisiert werden (DC Bead LUMI™)
• Polyethylenglycolpartikel (LifePearl™): ähnliche Einsatzgebiete und Charakteristika
• Embozene TANDEM™: ähnliche Einsatzgebiete und Charakteristika
• HepaSphere/QuadraSphere Mikrosphären™: superabsorbierende polymere Mikrosphären, die sowohl biokompatibel als auch hydrophil sind und aus nicht resorbierbaren Acrylkopolymer-Mikrosphären bestehen. Sie können bis zum 64-fachen ihres Trockengewichts an Medikamenten aufnehmen. Sie sind auch für die Beladung mit platinhaltigen Zytostatika geeignet.

Medikamenten-freisetzende Partikel (meist mit Doxorubicin) kommen für die Behandlung eines HCC und von neuroendokrinen Tumoren (NET) zum Einsatz. Mit Irinotecan beladen, werden sie für die palliative Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms verwendet. Superabsorbierende polymere Mikrosphären, die mit Cisplatin beladen sind, sind u.a. zur Behandlung von Metastasen des Mammakarzinoms, des cholangiozellulären Karzinoms (CCC) oder des malignen Melanoms geeignet.

Die Vorteile von Medikamenten-freisetzenden Partikeln ist die höhere lokale Konzentration des Therapeutikums, die längere Exposition des Therapeutikums im Zielgebiet und die Möglichkeit der Anwendung von Medikamenten, die bei der systemischen Anwendung potenziell toxisch sind.