M5-Rezeptor
Synonyme: muskarinischer Acetylcholinrezeptor 5, muskarinerger Acetylcholinrezeptor 5, muskarinartiger Acetylcholinrezptor 5, Muskarinrezeptor 5, CHRM5
Englisch: muscarinic acetylcholine receptor M5
Definition
Der M5-Rezeptor ist einer der fünf Subtypen der muskarinischen Acetylcholinrezeptoren. Als G-Protein-gekoppelter Rezeptor (GPCR) spielt er eine Rolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen, insbesondere bei der Regulation der dopaminergen Transmission und der Gefäßdilatation.
Genetik
Das CHRM5-Gen befindet sich auf Chromosom 15 am Genlokus 15q26. Es weist die größte Homologie zum M3-Subtyp auf.
Vorkommen
Im Vergleich zu anderen muskarinischen Rezeptoren ist der M5-Subtyp weniger verbreitet. Er findet sich hauptsächlich in folgenden Strukturen:
- Zentralnervensystem (insbesondere Substantia nigra, Tegmentum und Hippocampus)
- Gefäßsystem
- Speicheldrüsen
Funktion
Der M5-Rezeptor aktiviert über die Kopplung an Gq-Proteine Phospholipase C, was zur Produktion von Inositoltriphosphat (IP3) und Diacylglycerol (DAG) führt. Diese Second Messenger führen zu einer Erhöhung der intrazellulären Calciumkonzentration und aktivieren die Proteinkinase C (PKC).
Der M5-Rezeptor beeinflusst die Freisetzung von Dopamin im mesolimbischen System. In Endothelzellen trägt er zur Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) bei und induziert eine Vasodilatation. Studien deuten zudem darauf hin, dass er an Lern- und Gedächtnisprozessen beteiligt sein könnte.
Klinische Relevanz
Aufgrund seiner Rolle im dopaminergen System wird der M5-Rezeptor mit Suchterkrankungen, Schizophrenie und Parkinson-Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Quellen
- Eglen und Nahorski, The muscarinic M(5) receptor: a silent or emerging subtype?, Br J Pharmacol, 2000
- Vuckovic et al., Crystal structure of the M5 muscarinic acetylcholine receptor, Proc Natl Acad Sci U S A, 2019