Trachea (Geflügel)
Synonym: Luftröhre
Englisch: trachea
Definition
Anatomie
Verlauf
Die Trachea entspricht in ihrer Länge der Ausprägung des Vogelhalses. Sie schließt direkt an den Ringknorpel des Larynx an und verläuft - zusammen mit dem Ösophagus - unter der ventralen Haut des Halses in Richtung Brusteingang. Dort geht sie, das Gabelbein durchstoßend, in den Syrinx über.
Die Trachea folgt in ihrem Verlauf weitgehend den natürlichen Biegungen des Halses, wobei ihr Durchmesser nach kaudal leicht abnimmt.
Morphologie
Die Trachea setzt sich aus mehreren Trachealringen (Cartilagines tracheales) zusammen, die als vollständig geschlossene Ringe dicht aneinander gefügt sind. Ihre Form kann mit einem Siegelring verglichen werden, wobei die breiten Platten aufeinander folgender Ringe alternierend die rechte oder linke Ringhälfte bilden. Dabei überlappen die breiteren Hälften die schmäleren Hälften benachbarter Ringe. Abhängig von der Vogelart kommt es zu einer stetigen Verknöcherung der Knorpelringe. Bei der Gans und der Ente beginnt der Verknöcherungsprozess bereits im jugendlichen Alter, sodass noch vor Beendigung des 1. Lebensjahres die Trachea im kaudalen und mittleren Drittel nicht mehr eindrückbar ist.
Die Anzahl der Knorpelringe schwankt individuell und unterscheidet sich auch innerhalb der verschiedenen Vogelarten. Beim Huhn sind (einschließlich der Cartilagines tracheales syringis) 125 ± 15 Trachealringe ausgebildet.
Muskulatur
Die Trachea wird durch mehrere Muskeln versteift. Die beidseids bandförmig verlaufenden Muskeln fügen sich den Biegungen des Halses und werden als Musculi tracheales zusammengefasst. Man unterscheidet:
- Musculus tracheolateralis: erstreckt sich vom Syrinx rostralwärts, setzt seitlich an jedem Trachealring an und inseriert am Ringknorpel
- Musculus sternohyoideus: entspringt an der Carina sterni und setzt sowohl am Ringknorpel als auch am Zungenbein an
- Musculus sternotrachealis: kommt vom Processus cranilateralis sterni und inseriert lateral am kaudalen Abschnitt der Trachea; setzt sich funktionell im Musculus tracheolateralis fort
- Musculus cleidotrachealis: entspringt an der Clavicula, zieht nach kranial und setzt an der Seitenfläche der Trachea an; setzt sich ebenfalls funktionell im Musculus tracheolateralis fort
Histologie
Die Trachea ist von einem mehrreihigen Flimmerepithel ausgekleidet, das sich aus drei Zelltypen zusammen setzt:
- Zilien tragende Hauptzellen: bilden den größten Teil der Epithelzellen
- kleine Basalzellen
- Schleim-produzierende Becherzellen: kleiden als endoepitheliale Drüsen kryptenförmige Vertiefungen aus und werden daher auch als Schleimkrypten bezeichnet
Die Lamina propria enthält zahlreiche seromuköse Drüsen, kleine Lymphknötchen und diffuse Lymphozyteneinlagerungen.
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band V: Anatomie der Vögel. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4153-3
- Salomon FV, Geyer H, Uwe G. 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
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