Liquorentnahme
Synonym: Liquorpunktion
Englisch: liquor drainage
Definition
Unter einer Liquorentnahme versteht man die Entnahme von Liquor cerebrospinalis zu diagnostischen und/oder therapeutischen Zwecken durch Punktion eines Liquorraums.
Methoden
Liquor kann durch verschiedene Punktionstechniken gewonnen werden. Dazu zählen:
- Lumbalpunktion (Standardtechnik)
- Subokzipitalpunktion (in Einzelfällen)
- Ventrikelpunktion
Zur nachfolgenden Liquoranalyse sollten 10-15 ml Liquor entnommen werden, nach Möglichkeit als 3-Gläser-Probe, um artifizielle Blutbeimengungen von pathologischen Blutmengen zu differenzieren.
Indikationen
Eine Liquorentnahme dient der nachfolgenden Liquordiagnostik, insbesondere bei folgenden Erkrankungen:
- Meningitis
- Enzephalitis
- Myelitis
- Guillain-Barré-Syndrom und chronische inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP)
- Multipler Sklerose und Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung
- Neurosarkoidose
- Neurolupus
- Neuroborreliose
- Neurotuberkulose
- Meningeosis carcinomatosa
- Subarachnoidalblutung
- Demenz
Außerdem kann Liquor aus probatorischen bzw. therapeutischen Gründen bei Patienten mit Normaldruckhydrozephalus oder idiopathischer intrakranieller Hypertension entnommen werden.
Komplikationen
- Infektionen (z.B. epiduraler Abszess)
- Liquorleck mit postpunktionellem Kopfschmerz
- Blutung
- zerebrale Einklemmung bei erhöhtem Hirndruck
um diese Funktion zu nutzen.