Ileum
Synonym: Krummdarm
Englisch: ileum
Definition
Das Ileum ist der distale Abschnitt des Dünndarmes, der im Bereich der Bauhin-Klappe in das Caecum und damit in den Dickdarm mündet.
Anatomie
Das Ileum schließt sich dem Jejunum nach distal an und weist eine Länge von etwa drei Metern auf. Es ist über die Mesenterien im Abdomen aufgehängt und wird über die Arteriae ileales der Arteria mesenterica superior mit Blut versorgt.
Zwischen Ileum und Jejunum gibt es keine klare Trennlinie, sondern einen kontinuierlichen Übergang. Die Unterschiede zwischen beiden Darmabschnitten sind wenig auffällig. Das Ileum hat einen etwas blasseren Aspekt und einen geringeren Durchmesser. Darüber hinaus findet sich im Mesenterium des Ileum etwas mehr Fettgewebe. Der auffälligste Unterschied sind jedoch die im Ileum reichlich vorhandenen Peyer'schen Plaques.
Varietäten
Bei etwa 2–4 % aller Menschen lässt sich ca. 30 bis 50 cm proximal der Ileozökalklappe eine kleine Ausstülpung der Darmwand erkennen. Dabei handelt es sich um das Meckel-Divertikel, einen Rest des Ductus omphaloentericus.
Embryologie
Das Ileum entwickelt sich aus dem Mitteldarm des primitiven Darmrohrs. In der 5. Embryonalwoche beginnt dieser Abschnitt eine Phase beschleunigten Längenwachstums und bildet eine U-förmige Schlinge, die primitive Darmschleife. Der proximale Part dieser Schlinge bildet das Ileum.
Die Darmschleife rotiert in den Folgewochen gegen den Uhrzeigersinn und wächst dabei so schnell, dass sie durch den Nabel protrudiert. In der 10. Woche zieht sie sich wieder in das Abdomen zurück und rotiert danach um weitere 180°. Die gesamte Drehung des Darmes beträgt am Ende ungefähr 270 Grad. Das Mesenterium dreht sich dabei mit und überkreuzt in seinem Ansatz die Pars inferior des Duodenums.
Histologie
Im mikroskopischen Präparat weist das Ileum die für den Darmtrakt typische fünfgliedrige Wandschichtung auf. Besonders für das Ileum sind flache, selten auftretende Kerckring-Falten und zahlreiche lymphatische Sekundärfollikel, sogenannte Peyer-Plaques, die am Ansatz des Mesenteriums liegen.
Physiologie
Das Ileum ist wie der gesamte Dünndarm an der Resorption von mit der Nahrung aufgenommenen Substanzen beteiligt. Es ist vor allem für Verdauungsbestandteile verantwortlich, die im vorangegangenen Jejunum nicht resorbiert werden konnten. In seinen distalen Abschnitten werden Gallensäuren und Cobalamin aus dem Lumen aufgenommen.
Der pH-Wert des Ileums liegt im neutralen bis leicht alkalischen Bereich (pH 7-8).
Klinik
Wichtige Erkrankungen des Ileum sind u.a.:
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