Kotstein
Synonyme: Enterolith, Faecalith, Koprolith
Englisch: coprolith, enterolith, fecalith
Definition
Ätiologie
Kotsteine entstehen bevorzugt im Dickdarm, da dort dem Darminhalt Wasser entzogen wird. Ein wichtiger Risikofaktor für die Bildung von Kotsteinen ist die Koprostase. Diese tritt auf dem Boden einer verlangsamten Stuhlpassage (z.B. bei Opioid-Medikation), einer verminderten oralen Flüssigkeitsaufnahme, einer ballaststoffarmen Ernährung und eines Bewegungsmangels auf. Kotsteine können sich auch im Rahmen von bestehenden Stenosen des Darmlumens bilden, beispielsweise bei Karzinomen.
siehe auch: Obstipation
Lokalisation
Kotsteine manifestieren sich oft in "blind" endenden Abschnitten des Darms, beispielsweise:
- in Colondivertikeln
- im Caecum und Appendix vermiformis
- in der Ampulla recti
Klinik
Kotsteine führen zu folgenden Symptomen:
- Obstipation mit Völlegefühl
- abdominelle Schmerzen, Tenesmen
- paradoxe Diarrhö
Als Komplikationen können ein (Sub-)Ileus, eine Divertikulitis sowie eine Darmperforation mit Peritonitis und/oder Abszessbildung auftreten.
Diagnostik
Zielführend ist häufig die klinische Diagnostik mittels digital-rektaler Untersuchung. Der abdominelle Ultraschall kann ggf. Hinweise auf eine Stenosierung geben. Mittels Abdomenübersichtsaufnahme können vermehrte Gasansammlungen sowie Zeichen eines Ileus oder einer Perforation erkannt werden.
Therapie
- Stuhlregulation durch ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und orale Laxantien, siehe auch: Obstipationsprophylaxe
- digitale Ausräumung von Kotsteinen der Ampulla recti
- rektale Abführmaßnahmen (Mikroklistier, Einläufe, ggf. Colon-Hydro-Therapie)
Die Behandlung von Komplikationen sollte notfallmäßig erfolgen und richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild.