Kopfschwarte
Synonym: Skalp
Englisch: scalp
Definition
Die Kopfschwarte ist ein derber und sehr widerstandsfähiger Gewebeverbund aus Kopfhaut, Subkutis und Sehnenhaube (Galea aponeurotica), der über das Schädeldach gespannt ist.
Anatomie
Die Kopfschwarte hat beim Erwachsenen eine Dicke von etwa 4 bis 5 mm. Die Sehnenhaube der Kopfschwarte steht über lockeres Bindegewebe mit dem Periost der Schädelknochen (Pericranium) in Verbindung und ermöglicht so eine gewisse Verschieblichkeit der Kopfschwarte – z.B. durch den Muskelzug der Musculi epicranii.
Gefäßversorgung
Die arterielle Versorgung der Kopfschwarte erfolgt im Wesentlichen über die Arteria temporalis und die Arteria occipitalis. In den venösen Abfluss sind die Vena temporalis superficialis, die Vena occipitalis, die Vena auricularis posterior und die Vena retromandibularis involviert. Über Diploevenen kommunizieren diese Venen mit den Hirnsinus im Schädelinneren.
Nerven
Die sensible Versorgung der Kopfschwarte wird durch folgende Nerven vermittelt:
Klinik
Direkte Gewalteinwirkung auf den Schädel führt in der Regel zu Kopfplatzwunden. Die gute Vaskularisation der Kopfschwarte sorgt dabei für eine – im Verhältnis zur tatsächlichen Wundgröße – eindrucksvollen Blutung. Kopfplatzwunden werden chirurgisch durch eine Wundnaht versorgt.
Ödem oder Hämatome im Bereich der Kopfschwarte entstehen bei perinatalen Verletzungen während der Geburt oder im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas. Je nach Lokalisation unterscheidet man zwischen:
- Caput succedaneum: subkutan oberhalb der Galea aponeurotica
- Subgalealhämatom: zwischen Galea und Pericranium
- Kephalhämatom: subperiostal zwischen Pericranium und Schädelknochen. Wird durch die Suturen begrenzt.
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