Subgaleatisches Hämatom
Synonyme: subgaleatische Blutung, subgaleales Hämatom, Subgalealhämatom
Englisch: subgaleatic hematoma, subgaleal hematoma, subgaleatic bleeding
Definition
Unter einem subgaleatischen Hämatom versteht man eine Blutansammlung (Hämatom) unter der flächigen Sehnenplatte des Schädels (Galea aponeurotica), d.h. zwischen Galea aponeurotica und Periost der Schädelkalotte (Pericranium).
Ätiologie
Die subgaleatische Blutung im Kindesalter entsteht als Folge scherkraftbedingter Gefäßverletzungen im Rahmen
- eines Geburtstraumas (Assoziation mit Vakuum- oder Forcepsentbindung)
- einer Hämophilie oder
- eines Schädel-Hirn-Traumas (Genese siehe dort)
Diagnostik
Die Diagnose eines subgaleatischen Hämatoms erfolgt zunächst palpatorisch. Das Hämatom präsentiert sich als fluktuierende, großflächige, oft bilaterale Schwellung, die im Gegensatz zum Kephalhämatom die Suturen überschreitet. Die Ausdehnung kann mithilfe der Sonographie der Kopfweichteile genauer eingegrenzt werden.
Bei progredienter Größenzunahme, neurologischen Ausfällen oder bekanntem vorausgegangenen Trauma, ist eine radiologische Befundung (CT, MRT) zur Abklärung einer ursächlichen Epiduralblutung indiziert.
In unklaren Fällen kommt eine Gerinnungsdiagnostik in Frage.
Differentialdiagnose
Diagnose | Lokalisation |
---|---|
Caput succedaneum | Subkutangewebe oberhalb der Galea aponeurotica |
Subgaleatisches Hämatom | Spaltraum zwischen Galea aponeurotica und Periost |
Kephalhämatom | Spaltraum zwischen Periost und Knochen |
Komplikationen
Die subgaleatische Lage birgt die Gefahr von ausgedehnten Blutungen, da der betroffene Raum nicht begrenzt ist und Schädelnahtgrenzen überschreitet. Komplikationen wie Blutungsanämie und hämorrhagischer Schock sind nicht selten und treten vor allem im Rahmen eines perinatalen Vitamin-K-Mangels oder einer Hämophilie auf. Die Mortalität des subgaleatischen Hämatoms kann bis zu 14 % betragen.
Therapie
- Ordnungsgemäße Durchführung der prophylaktischen Vitamin K-Gabe
- Gerinnungsdiagnostik
- Kontinuierliche Überwachung des Kopfumfangs und der Vitalparameter
- Volumensubstitution, ggf. Transfusionen
um diese Funktion zu nutzen.