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Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom

nach dem Schweizer Chirurgen Emil Theodor Kocher (1841-1917) sowie den französischen Kinderärzten Robert Debre (1882-1978) und Georges Semelaigne (1892-1984)
Synonym: Muskel-Pseudohypertrophie mit Hypothyreose
Englisch: Kocher-Debre-Semelaigne syndrome

1. Definition

Das Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom, kurz KDSS, ist eine seltene Erkrankung im Kindesalter, die durch eine Pseudohypertrophie der Muskeln charakterisiert und vermutlich durch eine Hypothyreose bedingt ist.

2. Epidemiologie

Die Prävalenz der Erkrankung ist derzeit (2022) noch nicht bekannt. In Ländern, in denen ein Neugeborenenscreening durchgeführt wird und eine kongenitale Hypothyreose somit frühzeitig erkannt werden kann, ist das Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom selten.

3. Ätiologie

Die Ätiologie der Erkrankung ist derzeit noch nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass die Pseudohypertrophie der Muskeln durch eine langanhaltende Hypothyreose verursacht wird. Diese kann sowohl angeboren als auch erworben sein.

4. Klinik

Die Erkrankung manifestiert sich etwa im Alter von etwa 18 Monaten bis 10 Jahren, seltener bereits im Neugeborenenalter.

Charakteristisch für das Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom ist das Vorliegen einer Hypothyreose, die neben einer Pseudohypertophie der Muskulatur weitere Symptome bedingt, wie beispielsweise:

Die Pseudohypertrophie ist insbesondere an den Muskeln der Extremitäten ausgeprägt. Zusätzlich können Schulter- und Beckengürtel, der Stamm, die Hände und Füße betroffen sein. Aufgrund des geringen Körperfettanteils, den Kinder in der Regel aufweisen sowie der charakteristischen Verteilung der Pseudohypertrophie erscheinen die betroffenen Patienten häufig sehr athletisch. Die Pseudohypertrophie korreliert in der Regel direkt mit dem Schweregrad der Hypothyreose.

5. Diagnostik

Die Verdachtsdiagnose wird aufgrund der klinischen Symptome und der Veränderungen der Muskeln gestellt. In manchen Fällen kann eine erhöhte Aktivität der Kreatinkinase nachgewiesen werden.

Durch ein Neugeborenenscreening kann eine kongenitale Hypothyreose frühzeitig erkannt werden.

6. Therapie

Die Behandlung des Kocher-Debré-Semelaigne-Syndroms besteht aus der Supplementierung der Schilddrüsenhormone. Durch die Therapie ist eine Rückbildung der Hypertrophie der Muskeln und der Symptome möglich. Zudem wird eine Physiotherapie empfohlen.

7. Literatur

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21.03.2024, 09:10
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