Interleukin-18
Englisch: Interleukin-18, interferon-gamma inducing factor
Definition
Interleukin-18, kurz IL-18, ist ein proinflammatorisches Zytokin, das zur IL-1-Superfamilie gehört. Es wird von Makrophagen und anderen Zelltypen (u.a. dendritische Zellen, Kupffer-Zellen, Keratinozyten, Osteoblasten, Mikroglia und Fibroblasten) produziert.
Biochemie
Interleukin-18 entsteht aus einem Vorläuferpeptid (Pro-IL-18) mit 24 kDa, das durch die Caspase 1 in seine bioaktive 18-kDa-Form aufgespalten wird. In dieser Form bindet es an den Interleukin-18-Rezeptor (IL-18R).
Funktion
Zusammen mit Interleukin-12 induziert IL-18 es nach einer Konfrontation mit mikrobiellen Lipopolysacchariden (LPS) die zellvermittelte Immunabwehr.
Nach Stimulation durch IL-18 sezernieren natürliche Killerzellen und bestimmte T-Zellen Interferon-γ (IFN-γ) oder Typ-II-Interferon, das eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Makrophagen spielt.
Klinik
IL-18 ist an der Pathogenese von Autoimmunerkrankungen beteiligt, darunter:
Bei viralen und bakteriellen Infektionen spielt IL-18 eine protektive Rolle durch Verstärkung der IFN-γ-Antwort. Im Gegenzug kann es jedoch auch exzessive Entzündungen fördern. Erhöhte IL-18-Spiegel wurden zudem mit schwerem Verlauf und Zytokinsturm bei COVID-19 in Verbindung gebracht.
Im Zusammenhang mit Krebserkrankungen kann IL-18 im Tumormikromilieu sowohl tumorhemmende als auch tumorfördernde Effekte zeigen.
Labormedizin
Die Interleukin-18-Konzentration im Serum gilt als guter Biomarker für die Aktivität einer juvenilen Idiopathischen Arthritis (JIA, Morbus Still). Besonders hohe Interleukin-18-Konzentrationen treten beim Makrophagenaktivierungssyndrom, einer bekannten Komplikation der JIA, auf.