Tumormikroumgebung
Synonym: Tumormikromilieu
Englisch: tumor microenvironment, TME
Definition
Als Tumormikroumgebung, kurz TMU, wird das histologische Umfeld eines Tumors bezeichnet. Es handelt sich um eine heterogene Masse, die aus zellulären Anteilen, extrazellulärer Matrix und sezernierten Faktoren besteht. Die Tumormikroumgebung reguliert die Onkogenese und muss bei der Auswahl einer geeigneten Krebstherapie berücksichtigt werden.
Aufbau
Die Tumormikroumgebung beinhaltet folgende Elemente:
- zelluläre Bestandteile
- azelluläre Bestandteile
- extrazelluläre Matrix (z.B. Kollagene, Fibronektine und Laminine)
- extrazelluläre Vesikel
- sezernierte Faktoren (z.B. Chemokine und Interleukine)
Funktion
Es besteht eine konstante Interaktion zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung. So sezernieren Tumorzellen beispielsweise Faktoren, welche die Angiogenese induzieren, um die Versorgung mit Nährstoffen zu sichern. Dabei wird das Ausmaß der Tumorprogression auch über die Fähigkeit der Immunzellen bestimmt, die Tumorzellen als solche zu erkennen und zu bekämpfen.
Klinik
Manche Krebstherapien zielen nicht direkt auf Tumorzellen ab, sondern auf andere Bestandteile der Tumormikroumgebung. So werden beispielsweise Angiogenesehemmer eingesetzt, deren Zielstruktur VEGF-A ist, das von krebsassoziierten Fibroblasten und tumorassoziierten Makrophagen produziert wird.
Darüber hinaus ist die Tumormikroumgebung bei der Wirkung von Chemoimmunkonjugaten von Bedeutung, da sie teilweise bereits im extrazellulären Milieu aktiviert werden.
um diese Funktion zu nutzen.