von lateinisch: influens - hineinfließend, virus - Gift
Synonym: Grippevirus
Englisch: influenza virus, flu virus
Influenzaviren gehören zur Familie der Orthomyxoviridae (RNA-Viren) und rufen die Krankheit Influenza ("echte" Grippe) hervor.
Im Elektronenmikroskop stellen sich Influenzaviren als kugelige bis polymorphe, behüllte Viruspartikel mit einem Durchmesser von rund 80-120 nm dar. In die Virushülle sind verschiedene Proteine und Glykoproteine eingelagert. Die großen Glykoproteine ragen als 10-14 nm lange "Spikes" aus der Virusoberfläche hinaus. Zu ihnen zählen unter anderem das Hämagglutinin (abgekürzt: HA oder H) und die Neuraminidase (abgekürzt: NA oder N).
Das Genom fast aller Influenzaviren weist acht RNA-Segmente mit "negative sense" (negativer Polarität) auf, welche die genetische Information des Virus enthalten und mehrere Proteine kodieren. Diese Segmentierung des Genoms wird für die hohe genetische Variabilität der Influenzaviren verantwortlich gemacht.
Man unterscheidet folgende 3 Gattungen von Influenza-Viren:
Das Influenza-A-Virus besitzt 8 RNA-Segmente und zeichnet sich durch eine besonders hohe Mutationsfrequenz aus. Es verfügt über zahlreiche Subtypen, die sich anhand ihrer Oberflächenantigene H (Hämagglutinin) und N (Neuraminidase) kategorisieren lassen, z.B.
Influenza-B-Viren besitzen ebenfalls 8 RNA-Segmente und befallen als Wirt fast ausschließlich den Menschen. Sie sind weniger mutationsfreudig als Influenza A. In der Regel erzeugen diese Viren mildere Krankheitsverläufe. Man unterscheidet zwei Stammlinien:
Das Influenza-C-Virus besitzt im Gegensatz zu Influenza A- und B-Viren nur 7 RNA-Segmente und keine Neuraminidase. Es kann wie Influenza A mehrere Spezies infizieren, führt beim Menschen jedoch nur zu milderen Krankheitsverläufen.
Die Übertragung von Influenzaviren kann auf drei Wegen erfolgen:
siehe auch: Influenza, Grippeimpfung
Diese Seite wurde zuletzt am 25. September 2020 um 10:26 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.