Hydroureter
Synonym: Megaureter
Englisch: hydroureter
Definition
Als Hydroureter bezeichnet man eine pathologische Dilatation (Durchmesser> 10mm) des Ureters in Folge einer Harnabflussstörung.
ICD-10-Code: N28.8
Ätiologie
Ein Hydroureter kann u.a. durch folgende Ursachen entstehen:
- Ureterobstruktion aufgrund
- kongenitalen Stenosen und Strikturen
- konkrementbedingter Okklusion bei Urolithiasis
- Ureterkarzinom
- Ureterkompression bei
- Retroperitonealfibrose
- gynäkologischen Erkrankungen des Uterus oder der Adnexe
- Harnblasenerkrankungen mit vesikorenalem Reflux, u.a.
- Kompression der Urethra bei
Klinik
Das klinische Bild äußert sich in Miktionsstörungen (Oligurie, Anurie) und den entsprechenden Symptomen der Grunderkrankung.
Komplikationen
Durch den stauungsbedingten Reflux resultiert im fortgeschrittenen Stadium das Krankheitsbild der Hydronephrose und den sich daraus ergebenden Komplikationen.
Diagnostik
Der Nachweis ist sonographisch zu stellen, wobei kongenitale Formen bereits in der pränatalen Ultraschalldiagnostik nachweisbar sind.
Die Ursachenabklärung erfolgt verdachtsabhängig mittels entsprechender Bildgebung durch
- Sonographie
- CT
- Ureteroskopie
- Zystoskopie
Therapie
Die Therapie erfolgt durch endoskopisch bzw. operative Beseitigung des Abflusshindernisses. Mögliche Verfahren bestehen in
- der Ballondilatation von Stenosen
- Stentimplantation
- intraperitoneale Verlagerung des Ureters
- u.a.
Aufgrund der renalen Komplikationen sind bei milderen nicht therapiebedürftigen Krankheitsformen regelmäßige Verlaufskontrollen obligat.