Ureterobstruktion
Synonym: Harnleiterverlegung
Definition
Eine Ureterobstruktion ist eine Verlegung des Ureters (Harnleiters) mit dadurch behindertem Urinabfluß aus dem Nierenbecken in die Blase.
Hintergrund
Eine plötzlich auftretende Ureterobstruktion führt zu einer so genannten "Nierenkolik", eigentlich handelt es sich jedoch um eine Harnleiterkolik. Allmählich fortschreitende Ureterobstruktionen bleiben zunächst symptomlos. Sie werden entweder zufällig durch eine Untersuchung aus anderer Indikation entdeckt (Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie des Abdomens) oder aufgrund der einsetzenden Niereninsuffizienz. Im fortgeschrittenen Stadium finden sich ein Hydroureter bzw. eine Hydronephrose.
Ein Verlegung beider Harnleiter, zum Beispiel durch einen Tumor im kleinen Becken, führt zu einer ausgeprägten postrenalen Niereninsuffizienz.
siehe auch: Obstruktive Uropathie, Obstruktive Nephropathie
Im weiteren Sinne kann auch eine angeborene Störung, zum Beispiel die kongenitale Ureterabgangsstenose, als Ureterobstruktion bezeichnet werden.
Ursachen
Für eine Ureterobstruktion kommen verschiedene Ursachen in Frage:
- Harnleitersteine (häufig)
- Blutkoagel im Urin
- Harnleiterstrikturen (Vernarbung des Harnleiters)
- Urothelkarzinome des Harnleiters (Harnleiterkarzinome)
- Kompression des Harnleiters von außen, zum Beispiel durch Retroperitonealfibrose, Tumoren oder Lymphknotenmetastasen
- Beschädigung des Harnleiters durch Traumen oder Operationen im Retroperitoneum oder im kleinen Becken
Therapie
Zur raschen Wiederherstellung des Urinabflusses kann eine innere Harnleiterschiene gelegt oder eine perkutane Nephrostomie vorgenommen werden. Die endgültige Therapie richtet sich nach der Ursache der Ureterobstruktion.