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Hydrothorax (Katze)

Synonym: seröser Pleuralerguss

1. Definition

Als Hydrothorax der Katze bezeichnet man die pathologische Ansammlung von Flüssigkeit (Transsudat oder modifiziertes Transsudat) im Pleuraspalt.

2. Ätiologie

Ein Hydrothorax kann aufgrund unterschiedlicher Auslöser entstehen:

Weitere mögliche Ursachen für einen Hydrothorax sind Perikardergüsse, Obstruktionen der Pleuralvenen, feline infektiöse Peritonitis (FIP) oder pulmonale Neoplasien.

3. Pathogenese

Eine Hypalbuminämie wird z.B. durch eine Eiweißverlustnephropathie oder -enteropathie, eine Leberinsuffizienz oder chronische Magen-Darm-Blutungen hervorgerufen.

Ein erhöhter hydrostatischer Druck hingegen ist häufig auf ein Herzversagen zurückzuführen. In der Frühphase eines stauungsbedingten Pleuralergusses liegt meist ein reines Transsudat vor, was sich später in Folge der chronischen Irritation der Pleura in ein modifiziertes Transsudat umwandelt (erhöhter Eiweiß- und Zellgehalt). Bei der Katze drainiert der pleurale Lymphabfluss in die Pulmonalvenen. Dadurch kann neben der Rechtsherzinsuffizienz auch eine Linksherzinsuffizienz zum Hydrothorax führen.

4. Klinik

Die klinischen Symptome sind abhängig von der Grundursache und Ergussmenge. Je nach Schweregrad leiden die Tiere unter erschwerter Atmung bis hochgradiger Atemnot, Tachypnoe, Zyanose, Apathie und Bewegungsunlust. Bei Hypalbuminämie liegt in den meisten Fällen auch gleichzeitig ein Aszites vor.

5. Diagnostik

Die Diagnosefindung basiert auf einer gründlichen klinischen Untersuchung, der bildgebenden Diagnostik (Röntgen und/oder Sonografie) und Thorakozentese mit Analyse des Punktats.

Durch radiologische Übersichtsaufnahmen des Thorax kann der Verdacht eines Pleuralergusses in der Regel bestätigt werden. Bei hochgradigen Atemnotpatienten ist aber eine vorhergehende Stabilisierung (Sauerstoffanreicherung, Thorakozentese) unbedingt notwendig. In der lateralen Aufnahme ist in den meisten Fällen eine annähernd homogene Verschattung des ventralen Thorax, eine Abhebung der Lungenlappen vom Sternum und eine Abrundung der Lungenränder feststellbar. Mithilfe der Sonografie können Anhaltspunkte für die Art des Ergusses und mögliche Ursachen festgestellt werden.

Die Thorakozentese gilt als einer der wichtigsten diagnostischen und therapeutischen Schritte. Einerseits dient sie der Stabilisierung kollapsgefährdeter Patienten durch eine Verbesserung der Atemsituation, andererseits wird ein Punktat für die bakteriologische und chemische Analyse gewonnen.

Mittels labordiagnostischen Untersuchungen (z.B. Blutbild und Blutchemie) können die möglichen Differentialdiagnosen zusätzlich abgeklärt werden.

6. Therapie

Katzen, die an einer akuten Atemnot leiden, müssen initial mit Sauerstoff versorgt und mittels Thorakozentese entlastet werden. Hierbei sollte so viel wie möglich abgesaugt werden. Eine Ausnahme ist das Vorliegen einer Hypoproteinämie als Ergussursache. In diesem Fall darf nur so viel Flüssigkeit aspiriert werden, bis sich die Atmung verbessert. Andernfalls ist aufgrund des Konzentrationsgradienten mit einem raschen Rezidiv zu rechnen.

Die weitere Therapie zielt auf die Behandlung der Grunderkrankung ab.

7. Quellen

  • Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
Fachgebiete: Veterinärmedizin

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