Perikarderguss (Katze)
Synonym: Herzbeutelerguss
Englisch: pericardial effusion
Definition
Als Perikarderguss bezeichnet man bei der Katze eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel.
Ätiopathogenese
Als Hauptursachen gelten ein kongestives Herzversagen und kardiale Lymphome. Infektiöse Ursachen (z.B. feline infektiöse Peritonitis) sind hingegen eher selten.
Der Perikarderguss ist bei der Katze (im Gegensatz zum Hund) häufig nur von geringem Ausmaß, insbesondere wenn ein kongestives Herzversagen als Ursache vorliegt. Hochgradige Ergüsse sind sehr selten und werden meist durch Tumorerkrankungen hervorgerufen. Der Erguss umgibt bei der Katze in der Regel nur die Ventrikel, nicht aber die Atrien, wodurch es nur in Einzelfällen zur Entstehung einer Herztamponade kommt.
Klinik
Die Symptome sind von der Ätiologie des Perikardergusses abhängig. Der Erguss selbst löst meist keine klinischen Anzeichen aus.
Diagnostik
Mithilfe von Auskultation, Röntgenuntersuchungen des Thorax und Elektrokardiografie (EKG) kann eventuell eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Da das Volumen des Ergusses bei der Katze in der Regel gering ist, ist die Lautstärke der Herztöne bei der Auskultation meist physiologisch. Abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung können Herzgeräusche und Arrhythmien hörbar sein. Radiologisch erscheint die Herzsilhouette je nach Grad des Ergusses mehr oder weniger vergrößert. Im EKG kann eine Niedervoltage auftreten, dies ist jedoch ebenso vom Ausmaß des Ergusses abhängig.
Die endgültige Diagnosestellung erfolgt mittels Echokardiografie. Der Perikarderguss ist dabei als hypo- bis anechogener, mehr oder wenig breiter Bereich rund um das Herz erkennbar.
Therapie
Eine therapeutische Perikardiozentese ist in folgenden Fällen indiziert:
- Herztamponade (tritt nur äußerst selten auf)
- weitere Diagnostik (Zytologie, Eiweißgehalt etc.), falls keine zugrundeliegende Herzerkrankung erkennbar ist
Bei Vorliegen eines kongestiven Herzversagens darf keine Perikardiozentese durchgeführt werden.
Die weitere medikamentöse Behandlung muss in Abhängigkeit von der Grundursache des Ergusses durchgeführt werden. Da bei der Katze in der Regel eine Kongestion ursächlich ist und es zu keiner Herztamponade kommt, ist in den meisten Fällen die Gabe von Furosemid indiziert (im Gegensatz zum Hund).
Prognose
Die Prognose ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.
Quellen
- Kresken J, Wendt R, Modler P (Hrsg.). Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-166351
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