Herzvorhof (Veterinärmedizin)
Synonyme: Atrium cordis, Vorhof
Definition
Als Herzvorhöfe bzw. Atria cordis bezeichnet man die den Herzkammern (Ventriculi cordis) vorgeschaltenen Hohlräume des Herzens bei den Haussäugetieren.
Anatomie
Man unterscheidet zwischen einem rechten und einem linken Herzvorhof:
- Atrium cordis dextrum (rechter Herzvorhof)
- Atrium cordis sinistrum (linker Herzvorhof)
Rechter Herzvorhof
In den rechten Vorhof münden die beiden Hohlvenen, Vena cava cranialis und caudalis. Sie liefern das sauerstoffarme Blut des Körperkreislaufs. Die Einstrombahn beider Hohlvenen wird als Sinus venarum cavarum bezeichnet. Das von kranial und kaudal einströmende Blut wird durch das vom Dach des Sinus venarum cavarum ins Lumen ragende Tuberculum intervenosum nach ventral in Richtung der rechten Herzkammer abgeleitet.
Im kaudalen Abschnitt des rechten Herzvorhofs - in der Nähe des Grenzbereichs zwischen Vorhof und Kammer - ist die Mündung des Sinus coronarius ausgebildet. Er ist eine etwa 3 bis 5 cm tiefe, röhrenförmige Aussackung des rechten Vorhofs, die das venöse Herzeigenblut - sowie bei Paarhufern auch das Blut der Vena azygos sinistra - dem Herzen zuführt.
Linker Herzvorhof
Im Dach des linken Vorhofs liegen die Öffnungen der Lungenvenen (Venae pulmonales), die als Ostia venarum pulmonarum bezeichnet werden. Über diese gelangt das sauerstoffreiche Blut von der Lunge in den linken Herzvorhof.
Im kranialen Abschnitt des Septum interatriale ist auch noch beim adulten Tier die verwachsene Valvula foraminis ovalis erkennbar. Diese fetale Klappe verschließt postpartum das Foramen ovale, sodass nach erfolgter Verödung nur noch eine Mulde, die Fossa ovalis erkennbar ist.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Geyer, Hans, Uwe Gille. Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, 2005.
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band III: Kreislaufsystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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