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Hydrotherapie

Synonyme: Hydropathie, Wasserkur
Englisch: hydrotherapy

1. Definition

Als Hydrotherapie wird der Gebrauch von Wasser zur Linderung und Heilung von akuten und chronischen Krankheiten bezeichnet. Sie wird durch Ärzte, Physiotherapeuten bzw. Hydrotherapeuten und Heilpraktiker angewendet.

2. Geschichtliches

Wasserkuren waren bereits im römischen Reich sehr verbreitet (Antonius Musa). Auch in Deutschland haben Wasserkuren eine lange Tradition. Sebastian Kneipp entwickelte die Hydrotherapie weiter und integrierte sie in das ganzheitliche System der Kneipp-Medizin.

3. Anwendung und Wirkung

Im Rahmen einer Hydrotherapie wird Wasser in allen 3 Aggregatzuständen angewendet (Eis, heißes, warmes, kaltes Wasser, Dampf). Das Wasser wird vor allem dazu verwendet, dem Patienten Wärme oder Kälte zuzuführen und damit thermoregulatorische, analgetische und antiphlogistische Effekte zu erzielen (Vasokonstriktion, Vasodilatation). Die Applikation von Kaltwasser führt zuerst zu einer Vasokonstriktion auf die dann eine Vasodilatation mit reaktiver Erwärmung folgt. Weiterhin hat die Hydrotherapie Effekte auf die Blutverteilung, auf die Skelettmuskulatur und die Haut. In früheren Zeiten wurde Hydrotherapie auch zur Therapie des Alkoholismus eingesetzt. Heute wird die Hydrotherapie vor allem zur Behandlung von Verbrennungen, zur Schmerzlinderung bei rheumatischen Erkrankungen oder zur Propylaxe und bei Spa-Anwendungen eingesetzt.

4. Wirkfaktoren

Zusätzliche mechanische (UWM, Bürsten, ET, Aquaequipment) oder chemische Faktoren (Salze, Öle, Kreide, Kräuter) können die oben genannten Wirkungen ergänzen oder verstärken.

5. Wirkungen auf verschiedene Organsysteme

5.1. Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System

  • Örtliche Wärme -> Senkung der Pulsfrequenz
  • Örtliche Kälte -> Zunahme der Pulsfrequenz
  • Heiße Anwendungen -> Pulsbeschleunigung, je länger je höher
  • Heiße/kalte Wechselbäder -> Blutdruckanstieg
  • Warme Bäder -> Blutdrucksenkung

5.2. Wirkung auf den Respirationstrakt

5.3. Wirkung auf die Bauchorgane

  • Örtliche Wärme -> bei normaler Peristaltik anregend, bei gestörter Peristaltik beruhigend
  • Milde Wärme -> fördert die Diurese

5.4. Wirkung auf Nervensystem und Muskulatur

  • Kurze Kälte und Wärme -> Tonuserhöhung der Skelettmuskulatur, gesteigerte Erregbarkeit der Nerven
  • Längere Wärme (36°-37° Celsius) -> Tonussenkung der Muskulatur, Absenkung der Erregbarkeit

6. Behandlungsmethoden

Anwendungsbeispiele sind Jet-Wasseranwendungen, Dauerbrause, Unterwasserdruckstrahlmassage (UWM), Wassertreten, Whirlpool-Bäder, Jacuzzi, Dampfbäder, Sitzbäder, Arm- oder Fußbäder, Kneipp-Bäder) und Güsse, Abreibungen, Wickel, Packungen sowie mineralische Bäder (siehe auch Balneotherapie, Thalassotherapie).

7. Literatur

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