Thalassotherapie
griechisch: thalassa= Meer
Englisch: thalassotherapy
Synonyme: Meertherapie, Salzwassertherapie
Definition
Die Thalassotherapie ist eine Disziplin der Balneologie und umfasst den kurativen, präventiven und gesundheitsfördernden Einsatz von kaltem oder warmen Meerwasser, Meeresluft, Sonne, Algen und Sand als Therapieform. Die Wirksamkeit der Thalassotherapie konnte bislang nicht durch Studien belegt werden.
Hintergrund
Die Geschichte der Thalassotherapie reicht bis ins alte Griechenland zurück. Hippokrates hat bereits in seinen Schriften warmes Meerwasser zur Therapie von Ischias und Rheuma empfohlen. Ein bekannter Vertreter der Thalassotherapie war Dr. Richard Russell, der in seiner Doktorarbeit erstmals die Wirkung von Meerwasser auf Infektionskrankheiten beschrieb. Im 19. Jhdt. florierte die Thalassotherapie in ganz Westeuropa, besonders in Frankreich.
Anwendung und Wirkungsweise
Die Thalassotherapie wird als Balneotherapie (Baden im Meerwasser), als Dusche mit erwärmten Meerwasser (Vichy- oder Jetdusche) oder als Meerwasserwickel (evtl. in Kombination mit Meeresschlamm oder Algenpaste) angewendet. Bei vielen Thalasso-Kuren kommen zusätzlich Hydromassagen, Elektrophysiotherapie, Wassergymnastik, Heliotherapie, Frischluftbad, Frischluft-Liegetherapie und Terrainkur zur Anwendung. Die Inhaltsstoffe des Meerwassers (Magnesium, Kalium, Natrium, Calcium, Jod) werden dabei durch die Haut resorbiert. Eine Thalassotherapie dauert gewöhnlich 1 Woche. Das Kurprogramm muss dabei individuell durch den Kurarzt festgelegt werden. Dabei ist es wichtig, dass sich Thalassotherapieeinrichtungen stets am Meer befinden sollten, da das Meeresklima (Klimatherapie) ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Die Behandlung sollte durch frisches, unbehandeltes Meerwasser erfolgen.
Indikationen
- Erkrankungen aus dem rheumatischem Formenkreis
- Hauterkrankungen (Psoriasis, Neurodermitis)
- Atemwegserkrankungen
- Durchblutungsstörungen
- Stoffwechselstörungen
- Morbus Crohn
- Lumbalgien, chronische Rückenprobleme, Verspannungen
- Stress, Neurasthenie
- Schlafstörungen
Kontraindikationen
- Jodallergie, Hyperthyreose (bei Anwendung von Algen)
- Hypertonie
- schwere Nierenerkrankungen
- Krebserkrankungen
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