Synonym: Equiner Herpes-Konjunktivokeratitis-Komplex
Als Herpesvirus-Keratitis bezeichnet man eine virusinduzierte Augenerkrankung beim Pferd.
Als Ursache für die Herpesvirus-induzierte Keratitis gilt das equine Herpesvirus 2. Es handelt sich um ein Gammaherpesvirus. Einmal infizierte Tiere tragen das Virus lebenslang in sich. Häufig wird die Erkrankung durch Stresssituationen getriggert.
Zu Beginn der Krankheit steht häufig eine therapieresistente Konjunktivitis. Im weiteren Verlauf können verschiedene weitere Symptome auftreten, unter anderem:
Zur Diagnosestellung sollte eine gründliche Augenuntersuchung inkl. Fluorescein-Test vorgenommen werden, um punktförmige oder großflächige Hornhautläsionen darzustellen. Die Durchführung eines Schirmer-Tränentests wird immer empfohlen, um eine Keratokonjunktivitis sicca auszuschließen. Zusätzlich sollte eine Zytologie zum Ausschluss einer Keratomykose gemacht werden.
Die definitive Diagnose kann mithilfe eines Virusnachweises (PCR) gestellt werden.
Als Differentialdiagnosen kommen verschiedene Augenerkrankungen in Frage, unter anderem:
Die Therapie besteht primär in der Verabreichung von virostatischen Augensalben bzw. -tropfen (z.B. Trifluridin) 4-6 mal täglich und der symptomatischen Behandlung von Hornhautulzera. Wenn das Pferd zusätzlich an einer equinen rezidivierenden Uveitis leidet, muss Atropin lokal verabreicht werden.
Da es häufig zu autoimmunen Komplikationen kommt, sollte bei einer defektfreien Herpesvirus-Keratitis eine weitere Behandlung mittels Glukokortikoid-Antibiotika-Augensalbe oder Ciclosporin-Augensalbe erfolgen.
Fachgebiete: Augenheilkunde, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 17. November 2020 um 11:13 Uhr bearbeitet.
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