Schirmer-Test
Nach Otto W. Schirmer, Ophthalmologe aus Greifswald (1864-1917)
Anwendungsbereich
Der Schirmer-Test wird in der Augenheilkunde zur Diagnostik von Störungen der Tränensekretion durchgeführt.
Durchführung
Es wird ein etwa 3,5 cm langer und 0,5 cm breiter Lackmuspapierstreifen in beide Augen in den unteren Bindehautsack eingehängt. Durch die Tränensekretion befeuchtet sich das Papier. Nach 5 Minuten kann die Strecke gemessen werden, die von der Tränenflüssigkeit durchtränkt ist.
Möglich ist die Testung der basalen Tränensekretion, indem vor Testbeginn das Auge mit einem Anästhetikum unempfindlich auf mechanische Reizungen (besonders die des Lackmuspapiers) gemacht und somit eine überschießende reaktive Tränenproduktion verhindert wird.
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Auswertung
Normalerweise sind nach der Durchführung des Tests 10 bis 20 mm des Papiers befeuchtet. Liegt die Strecke unter 5 mm oder liegt eine Seitendifferenz von über 30% vor, so kann von einer Tränensekretionsstörung ausgegangen werden. Zu beachten ist, dass dieser Test nur Aussagen über die Sekretionsmenge machen kann und keine Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit erlaubt.
Ursachen für einen pathologischen Schirmer-Test
Bei einem pathologischen Ausfall des Schirmer-Tests liegt eine Störung der Produktion von Tränenflüssigkeit vor. Dabei kommt es zu dem klinischen Bild der Keratokonjunktivitis sicca, bei der ein trockenes gereiztes und gerötetes Auge auffällt und der Patient oft ein Fremdkörpergefühl im Auge beschreibt. Hierfür kommen folgende Ursachen in Betracht:
- Sjögren-Syndrom
- Sicca-Syndrom als sekundäres Sjögren-Syndrom (z.B. bei einer rheumatoiden Arthritis)
- Facialisparese mit Beteiligung des Nervus petrosus major
- verminderte Tränenproduktion im Alter
- Medikamenteneinnahme (z.B. Ovulationshemmer, Betablocker und andere)
- Vitamin-A-Mangel (Xerophthalmie)
um diese Funktion zu nutzen.