Glomus caroticum
Synonyme: "Karotisdrüse", Paraganglion caroticum, Paraganglion intercaroticum (vet.), Karotiskörperchen
Englisch: carotid body
Definition
Das Glomus caroticum ist ein innerhalb der Karotisgabel lokalisiertes, nur etwa 5 Millimeter großes parasympathisches Paraganglion.
Aufbau und Funktion
Die innerhalb einer Bindegewebshülle gelegenen funktionellen Zellen des Glomus caroticum stehen in Kontakt zum Intravasalraum der Bifurcatio carotidis. Sie werden Glomuszellen vom Typ I genannt. Diese Zellen fungieren als periphere Chemorezeptoren der Atemregulation, die auf einen Abfall des Sauerstoffpartialdruckes (pO2), Anstieg des Kohlendioxidpartialdruckes (pCO2) sowie Absinken des Blut-pH-Wertes (Azidose) mit einer Transmitterfreisetzung reagieren. Den stärksten Einfluss scheinen dabei Veränderungen des pO2 zu haben. Die nachfolgende Erregung von afferenten Fasern des Nervus glossopharyngeus führt zu einer Steigerung des zentralen Atemantriebes.
Physiologie
Bei Hypoxie in den Glomuszellen sinkt die mitochondriale Aktivität, wodurch der zelluläre AMP-Spiegel ansteigt. AMP aktiviert die AMP-abhängige Kinase, die über die Hemmung von Kaliumkanälen (sogenannte TASK-Kanäle, Two-pore-domain Acid Sensitive K-channels) eine Depolarisation bewirkt. Bei Depolarisation strömt Calcium ein, das eine Freisetzung von Dopamin in den synaptischen Spalt bewirkt. Hyperkapnie und Azidose verstärken die Depolarisation. Über den entsprechenden Hirnnerv wird das Signal zur dorsalen respiratorischen Gruppe (DRG) in der Medulla oblongata geleitet.
siehe auch: Atemzentrum
um diese Funktion zu nutzen.