Gliclazid
Handelsnamen: Diamicron, Glizid, Glyloc u.a.
Definition
Gliclazid ist ein Sulfonylharnstoff, der in der Behandlung der Diabetes-Erkrankung eingesetzt wird.
Indikationen
Der Wirkstoff eignet sich nur zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2, da für die Wirkung von Gliclazid der Körper in der Lage sein muss, Insulin zu produzieren.
Allgemeines
Gliclazid ist ein orales Antidiabetikum, das in der Leber über das Cytochrom P450-System (CYP2C9) metabolisiert wird. Im Blut liegt der Arzneistoff an Plasmaproteine gebunden vor. Anschließend wird Gliclazid sowohl renal als auch biliär eliminiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr elf Stunden.
Wirkmechanismus
Als Kaliumkanalblocker führt Gliclazid zu deren Inhibition, so dass Kaliumionen aus den Betazellen des Pankreas nicht mehr ausströmen können, wodurch es zu einer Depolarisation kommt. Auf diese Weise werden spannungsabhängige Calciumkanäle aktiviert, woraus ein verstärkter Einstrom von Calcium in die Zellen resultiert. Hierdurch werden wiederum Enzyme angeregt, die die Ausschüttung von Insulin in Gang setzen.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Aufgrund der länger währenden blutzuckersenkenden Wirkung von Gliclazid, besteht bei einer Überdosierung die Gefahr eines hypoglykämischen Zustandes. Insbesondere ein hypoglykämischer Schock stellt die größte Gefahr dar.
- Gastrointestinale Störungen: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe
- Transaminasenanstieg
- Hautreaktionen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonylharnstoffen
- Diabetes mellitus Typ 1
- bestehende Nierenfunktionsstörung oder Leberfunktionsstörung
- Schwangerschaft, Stillzeit