Germinom
Definition
Das Germinom ist eine maligner Tumor, der ausschließlich im Zentralnervensystem auftritt. Er gehört zur Gruppe der Keimzelltumoren. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung befinden sich die meisten Patienten in der zweiten Lebensdekade.
Pathohistologie
Histologisch besteht eine große Ähnlichkeit zum Dysgerminom, wobei dessen Auftreten auf Hoden und Ovarien begrenzt ist. Die Zellen eines Germinoms sind verhältnismäßig groß. Charakteristisch ist das sehr klare Zytoplasma mit deutlich erkennbaren Zellkernen. Im Gegensatz zu den meisten anderen bekannten Tumorzellen enthalten die Germinom-Zellen kleine, das gesamte Zelllumen durchziehende Septen, wodurch eine Gliederung in verschiedene Segmente entsteht. In den genannten Septen befindet sich meistens eine große Anzahl an Leukozyten.
Lokalisation
In den meisten Fällen befindet sich der Tumor in unmittelbarer topographischer Nachbarschaft zur Zirbeldrüse.
Symptome
Nicht selten kommt es zu langen asymptomatischen Perioden. Ausschlaggebend für klinische Zeichen ist die Lokalisation. Die häufig große Nähe zur Zirbeldrüse führt zu endokrinologischen Symptomen – nicht selten ist ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus oder ein Diabetes insipidus zu verzeichnen. Fast immer besteht ein erhöhter Hirndruck, wohingegen neurologische Ausfallserscheinungen praktisch nie auftreten.
Diagnose
- Bildgebende Verfahren (CT, MRT)
- Biopsie
- Liquoruntersuchung
- Blutbild
- Erhöhung des Tumormarkers AFP
Therapie
Ein Germinom spricht gut auf eine Radiochemotherapie an, mit der in vielen Fällen eine Heilung erzielt werden kann. Die wirksamsten Zytostatika sind:
Bei gutem Ansprechen der Radiochemotherapie erübrigen sich operative Verfahren.
Prognose
Über 90 % der Patienten überleben bei entsprechender Therapie die nächsten 5 Jahre.
um diese Funktion zu nutzen.