Gelenkinfektion
Synonyme: infektiöse Arthritis, Infektarthritis
Englisch: joint infection
Definition
Eine Gelenkinfektion ist die Besiedelung eines Gelenk bzw. der Gelenkhöhle mit Mikroorganismen.
Auslöser
Auslöser einer Gelenkinfektion können Bakterien, Viren und Pilze sein. Sie gelangen über die Blutbahn, durch traumatische Penetration der Gelenkkapsel (z.B. Bisswunde) oder aus umliegendem infiziertem Gewebe in das Gelenk und besiedeln es.
siehe Hauptartikel: septische Arthritis
Pathophysiologie
Die Erreger vermehren sich in der Synovialflüssigkeit und in der Gelenkschleimhaut. Das Wachstum wird durch bestimmte Virulenzfaktoren (z.B. Adhäsine, Kollagenasen) begünstigt, die das Eindringen in das Gelenkgewebe erleichtern. Die Stoffwechselprodukte führen zu einer ausgeprägten Entzündungsreaktion mit Einwanderung polymorphkerniger Granulozyten und Makrophagen, deren lysosomale Enzyme das Gelenk weiter schädigen.
Lokalisation
Grundsätzlich kann jedes Gelenk betroffen sein. Am häufigsten treten Gelenkinfektionen auf am/an den
Symptome
Die Symptomatik entspricht im Wesentlich der anderer Arthritiden. Es kommt zu Schmerzen, Rötung, Schwellung, Überwärmung und Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks.
Verlauf
- Akute infektiöse Arthritis: Häufigste Verlaufsform. Sie entwickelt sich rasch und kann sowohl gesunde Menschen als auch Menschen mit Risikofaktoren betreffen. Die Knorpelschicht des befallenen Gelenks kann innerhalb kurzer Zeit (Stunden bis Tage) zerstört werden.
- Chronische infektiöse Arthritis: Seltenere Verlaufsform. Sie entwickelt sich langsam über mehrere Wochen hinweg und betrifft am häufigsten Patienten mit Risikofaktoren.
Literatur
- Bonnaire F, Weber A.: Bakterielle Gelenkinfektionen. AWMF-Register Nr. 012/010 Klasse: S1, abgerufen am 18.1.2023