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Frontalhirnsyndrom

Synonym: Stirnhirn-Syndrom
Englisch: frontal lobe syndrome

1. Definition

Das Frontalhirnsyndrom ist eine medizinisch relativ ungenaue Bezeichnung für einen Symptomkomplex, der durch Schädigungen des Frontalhirns zustande kommt. Insbesondere die das Verhalten steuernden Funktionen sind bei Läsionen der genannten Hirnregion herabgesetzt. Es handelt sich bei dem Frontalhirnsyndrom um ein sehr inhomogenes Krankheitsbild, das von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

2. Abgrenzung

Der Begriff "Frontalhirnsyndrom" ist missverständlich und teilweise umstritten – vor allem seine Gleichsetzung mit dem dysexekutiven Syndrom. Nicht jede Schädigung des Frontalhirns verursacht dysexekutive Symptome. Umgekehrt ist die Ursache eines dysexekutiven Syndroms nicht zwangsläufig im Frontalhirn zu finden.

3. Anatomische Gegebenheiten

Das Frontalhirn (Präfrontaler Kortex) ist der Teil des menschlichen Gehirnes, der sämtliche Überwachungs- und Analysefunktionen, insbesondere bezüglich des Verhaltens, übernimmt. Aus diesem Grund ist das Frontalhirn mit sämtlichen anderen Teilen des Gehirns eng vernetzt, so dass ein sehr schneller und effektiver Informationsaustausch gewährleistet ist. Die enge Vernetzung mit anderen Hirnteilen ist der Grund dafür, warum auch Läsionen in anderen Regionen des Gehirns (Thalamus, Limbisches System, Basalganglien, Kleinhirn) zu dem Frontalhirnsyndrom ähnlichen Symptomen führen können. Die zweckmäßige Anpassung des Verhaltens an die gerade herrschenden Umweltbedingungen ist zentrale Aufgabe der frontalen Hirnstrukturen.

3.1. Orbitofrontaler Kortex

Hier finden neurophysiologische Prozesse statt, die emotionale Prozesse und Persönlichkeitsstrukturen regulieren.

3.2. Dorsolateraler präfrontaler Kortex

In diesem Bereich sitzt die kognitive Zentrale des Nervensystems. Problemlösendes Denken, Planung und Intelligenz sind hier angesiedelt.

4. Symptome

4.1. Störung im Orbitofrontalen Kortex

Möglich sind zum einen depressiv-inhibitorische Symptome:

Es kann andernfalls auch zu einer disinhibitorischen Symptomatik kommen:

4.2. Störungen im Dorsolateralen Kortex

  • Ideenlosigkeit
  • Unfähigkeit, Probleme zu lösen
  • Konzeptlosigkeit
  • keine Bildung von Alternativlösungen
  • kein Lernen anhand von Fehlern
  • Verlust des Arbeitsgedächtnisses
  • Neigung zu Perseverationen

5. Literatur

Stichworte: Frontalhirn, Neuroanatomie
Fachgebiete: Neurologie

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