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Exportin

Synonym: Exportrezeptor
Englisch: exportin, export receptor

1. Definition

Exportine sind Proteine, die den Transport verschiedener Makromoleküle vom Zellkern ins Zytoplasma vermitteln. Sie bewerkstelligen die Translokation durch die Kernpore über direkte Interaktion mit den Nukleoporinen. Exportine zählen zu den Karyopherinen.

siehe auch: Importin

2. Cargo

Zu den transportierten Molekülen ("cargo") zählen vorrangig RNA-Moleküle (tRNAs, miRNAs, snRNAs und rRNAs). mRNAs nutzen hingegen alternative Transportrezeptoren. Exportine transportieren zudem Proteine mit einem Kernexportsignal (NES) über die Kernmembran ins Zytoplasma.

3. Mechanismus

Exportine binden im Zellkern kooperativ ihre Frachtmoleküle und das kleine G-Protein Ran in seiner aktiven GTP-gebundenen Form (Ran-GTP). Dieser Komplex wird dann über Interaktionen mit den Nukleoporinen der Kernpore durch diese hindurchgeschleust. Im Zytoplasma kommt es, unterstützt durch ein Ran-spezifisches GTPase-aktivierendes Protein (GAP), zur GTP-Hydrolyse und folgenden Dissoziation von Ran-GDP. Die resultierende Konformationsänderung führt zur Freisetzung der Frachtmoleküle. Das Exportin wandert zurück in den Zellkern und steht für einen erneuten Exportvorgang zur Verfügung.

4. Genetik

In der folgenden Tabelle sind die bislang (2022) identifizierten humanen Exportine aufgelistet:

Protein Gen Genlokus
Exportin-1 XPO1 2p15
Exportin-2 CSE1L 20q13.13
Exportin-4 XPO4 13q12.11
Exportin-5 XPO5 6p21.1
Exportin-6 XPO6 16p12.1
Exportin-7 XPO7 8p21.3
Exportin-T XPOT 12q14.2

5. Klinik

Eine Dysregulation des nukleären Exports ist häufig bei Krebserkrankungen zu beobachten und führt zur abweichenden Lokalisierung verschiedener Proteine, einschließlich Tumorsuppressorgenen und Onkogenen. Eine Überexpression von Exportinen wurde bei zahlreichen Krebsformen festgestellt und steht häufig in Zusammenhang mit einer schlechten Prognose und einer fortgeschrittenen Tumorprogression.

6. Pharmakologie

Selinexor ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierendem und refraktärem Multiplen Myelom zugelassen ist.[1] Er inhibitiert Exportin-1 und verhindert so den Export von Tumorsuppressorgenen. Weitere Exportin-Inhibitoren befinden sich in der klinischen Testung.

7. Quellen

8. Literatur

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