Kernexportsignal
Synonym: nukleäres Exportsignal
Englisch: nuclear export signal
Definition
Das Kernexportsignal, kurz NES, ist eine Aminosäuresequenz, die signalisiert, dass ein Protein vom Zellkern ins Zytoplasma transportiert werden soll.
siehe auch: Kernlokalisierungssignal
Hintergrund
Kleine Proteine können durch Poren in der Kernmembran diffundieren, während größere aktiv aus dem Zellkern exportiert werden müssen. Dieser Transport wird durch Exportine vermittelt. Sie erkennen das Kernexportsignal, binden die entsprechenden Proteine und transportieren sie durch die Poren. Die Energie für den Transport stammt vom GTP/GDP-Zyklus des kleinen G-Proteins Ran.
Aufbau
Das NES ist eine kurze Signalsequenz, die vier bis fünf hydrophobe Aminosäuren enthält. Die typische Konsensussequenz lautet folgendermaßen: LXXXLXXLXL. L steht dabei für eine hydrophobe Aminosäure, meist handelt es sich um Leucin, aber auch Valin, Phenylalanin oder Methionin kommen vor. X kann für jede Aminosäure stehen, oft finden sich negativ geladene, polare oder kleine Aminosäuren.
Vorkommen
Ein NES kommt bei vielen RNA-bindenden Proteinen vor, die für den Export von RNAs aus dem Zellkern benötigt werden. Sie bilden dort Ribonukleoproteine und transportieren die RNA dann mit ins Zytoplasma. Weiterhin kommen NES bei Proteinen vor, die eine Rolle bei der Signaltransduktion, dem Zellzyklus und der transkriptionellen Regulation spielen. Beispiele sind:
Literatur
- Ding und Sepehrimanesh Nucleocytoplasmic Transport: Regulatory Mechanisms and the Implications in Neurodegeneration Int J Mol Sci 2021
- Xu et al. Sequence and structural analyses of nuclear export signals in the NESdb database Mol Biol Cell 2012