Grippaler Infekt
Synonym: Erkältung
Englisch: common cold, cold
Definition
Grippaler Infekt und Erkältung sind medizinisch nicht scharf definierte Alltagsbezeichnungen für unkomplizierte Atemwegsinfekte, die meist von Viren (v.a. Rhinoviren) ausgelöst werden. Sie zählen, wie die infektiöse Rhinitis (Schnupfen), zu den so genannten Bagatellerkrankungen.
Ein grippaler Infekt ist nicht mit einer Grippe gleichzusetzen.
Hintergrund
Der Begriff "Erkältung" ist insofern irreführend, als der Erkrankung pathogenetisch keine Unterkühlung des Körpers, sondern eine Infektion zugrunde liegt. Erkältungskrankheiten treten in der kühleren Jahreszeit häufiger auf, da die Schleimhaut der Atemwege durch die geringere Luftfeuchtigkeit bei kaltem Wetter trockener und damit anfälliger für Infektionen ist. Ein weiterer Grund ist wahrscheinlich, dass Rhinoviren bei nass-kaltem Klima bessere Überlebensbedingungen finden.
Symptome
- Rhinorrhö ("laufende Nase")
- Husten
- Kopfschmerzen
- Heiserkeit
Die Symptome werden meist von einem allgemeinen Krankheitsgefühl, ggf. mit subfebrilen Temperaturen begleitet.
Labormedizin
Material
Die labormedizinische Diagnostik eines grippalen Infektes kann als Direktnachweis eines Erregers im Abstrich erfolgen. Auch ein serologischer Nachweis von Antikörpern ist möglich. Dafür werden 4 ml Serum benötigt.
Diagnostik
Stufe | Erreger |
---|---|
1. Stufe: Häufige Ursachen für grippale Infekte | Influenza-A-Virus |
Influenza-B-Virus | |
Mycoplasma pneumoniae | |
Parainfluenzavirus | |
2. Stufe: Weitere Ursachen für grippale Infekte | Adenoviren |
Enteroviren | |
Röteln | |
3. Stufe: Seltenere Ursachen für grippale Infekte | Zytomegalievirus |
EBV | |
Toxoplasmen |
Therapie
Die Therapie ist symptomatisch und beeinflusst die Länge des Krankheitsverlaufs in der Regel nicht. Neben körperlicher Schonung können bestimmten Medikamente die Symptome lindern:
- Mukolytika (Schleimlöser, z.B. Acetylcystein oder Ambroxol)
- Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Ibuprofen oder Naproxen)
- Abschwellende Nasentropfen bzw. -sprays (z.B. Xylometazolin oder Oxymetazolin)
Zur Immunstärkung können supportiv echinaceahaltige Präparate eingenommen werden. Ihre Wirkung ist jedoch umstritten.