Endometritis puerperalis (Pferd)
Englisch: puerperal endometritis
Definition
Als Endometritis puerperalis bezeichnet man eine nach der Geburt auftretende Entzündung des Endometriums beim Pferd.
Ursache
Die Entstehung einer puerperalen Endometritis ist meist auf Komplikationen beim Abfohlen oder im frühen Puerperium zurückzuführen, z.B. bei:
- Schwergeburten
- Verletzungen des Geburtsweges
- Nachgeburtsverhaltung
- verzögerter Geburt
In seltenen Fällen entwickelt sich eine Endometritis aufgrund einer ante partum stattgefundenen Keimbesiedelung des Geburtsweges. Die Infektion kann sowohl hämatogen als auch lokal (über die Zervix aufsteigend) stattgefunden haben.
Symptome
Die auftretenden Symptome variieren je nach Dauer der Erkrankung. Bei einer akuten und erst seit kurzem andauernden puerperalen Endometritis fallen betroffene Stuten meist nur aufgrund eines vermehrten Vaginalausflusses auf.
Im späteren Krankheitsverlauf kann sich die Infektion vom Uterus ausgehend auch generalisiert ausbreiten. Die systemische Entzündung führt dabei zu
- erhöhter Körpertemperatur,
- Störungen des Allgemeinbefindens (Benommenheit, verminderter Appetit),
- übelriechenden Lochien.
Diagnostik
Das klinische Bild gibt erste Hinweise für die Verdachtsdiagnose einer Endometritis puerperalis. Mithilfe einer klinischen Untersuchung und gynäkologischen Untersuchung kann die Diagnose gesichert werden.
Therapie
Ziel der Therapie ist es, sowohl die Erreger als auch pathologische Flüssigkeitsansammlungen möglichst schnell aus dem Uterus zu entfernen und die Uterusinvolution zu beschleunigen.
Neben einer parenteralen Antibiotikatherapie ist auch die Verabreichung von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) über mindestens drei Tage indiziert. Zusätzlich muss der Uterus, abhängig vom Lochialbefund, ein- bis mehrmals täglich mittels körperwarmer 0,9%iger NaCl-Lösung gespült werden. Die Spülungen werden so lange fortgesetzt, bis die ablaufende Flüssigkeit klar ist. Die Entleerung des Uterus wird mittels mehrmals täglichen Verabreichungen von Oxytocin gefördert.
Prognose
Bei einer frühzeitig eingeleiteten Therapie ist die Prognose günstig. Bei einer zu spät begonnenen oder fehlenden Therapie kann es zur Toxin- und Keimresorption aus dem Uterus und somit zu entsprechenden Komplikationen kommen (puerperale Infektion und Intoxikation).
Literatur
- Aurich, Christine. Reproduktionsmedizin beim Pferd. Gynäkologie - Andrologie - Geburtshilfe. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey-Verlag, 2004.