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Duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion

Englisch: duodenum-preserving resection of the head of the pancreas(DPRHP), duodenum-preserving pancreatic head resection

1. Definition

Die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion, kurz DEPKR, ist ein Operationsverfahren, das im Rahmen einer chronischen Pankreatitis angewendet wird.

2. Hintergrund

Bei einer chronischen Pankreatitis werden chronische Schmerzen häufig durch eine entzündliche Raumforderung im Pankreaskopf unterhalten ("Schrittmacher"). Entsprechend kann eine Resektion des Pankreaskopfes die Schmerzen reduzieren.

Hierbei stellt die Whipple-Operation den Goldstandard der resezierenden Verfahren dar. Der Verlust der Duodenalpassage führt jedoch zu negativen Einflüssen auf die Regulation von Verdauungsprozessen und den Glukosehaushalt. Im Gegensatz dazu ermöglicht die DEPKR einen Organerhalt des Duodenums und bietet zumindest initial auch funktionelle Vorteile. Das Fortschreiten des Funktionsverlusts des Pankreas kann durch die Operation jedoch nicht verhindert werden.

3. Indikationen

Neben einem chronischen Schmerzsyndrom existieren weitere Indikationen einer DEPKR im Rahmen einer chronischen Pankreatitis, z.B.:

4. Methoden

4.1. Technik nach Beger

Bei der von H. G. Beger im Jahre 1972 entwickelten Technik wird der Gallengang auf Höhe der Pfortader und im Bereich des duodenalen "C" durch Resektion des Pankreskopfes druckentlastet. Die Gefäßversorgung des Duodenums bleibt hierbei erhalten.[1][2]

Der Erhalt der Nahrungspassage durch Magen und Duodenum ermöglicht eine physiologische Regulation von Verdauung und Glukosestoffwechsel. Die restlichen distalen Anteile des Pankreas reduzieren das Risiko eines postoperativen Diabetes mellitus.

4.2. Technik nach Frey

1985 haben Frey und Smith eine Modifikation vorgestellt, bei der eine longitudinale Pankreatikojejunostomie mit einer lokalen Pankreaskopfresektion kombiniert wird. Dabei wird der Pankreasgang longitudinal eröffnet und auf die komplette Durchtrennung des Pankreas im Bereich der Pfortader verzichtet. Anschließend wird eine End-zu-Seit-Anastomose zwischen Pankreasgang und Jejunum angelegt.[3][4]

4.3. Berner Modifikation

Bei der Berner-Modifikation erfolgt eine Ausschälung des Pankreaskopfes im Bereich des duodenalen C. Auf die Durchtrennung des Pankreaskorpus über der Pfortader wird verzichtet. Im Falle einer Stenose wird der Gallengang eröffnet. Im Unterschied zum Verfahren nach Berger erfolgt anschließend die Anlegung einer Seit-zu-Seit-Anastomose.[5][6]

4.4. Hamburger Prozedur

Die Hamburger-Prozedur nach Izbicki ist ebenfalls eine Modifikation aus den Techniken von Beger und Frey, die sich v.a. bei der Small-Duct-Form der chronischen Pankreatitis bewährt hat. Hierbei wird eine lokale Ausschälung des Pankreaskopfes mit einer V-förmigen Längsinzision des Pankreaskorpus kombiniert. Letztere dient der Drainage von duktalen Seitenästen der II. und III. Ordnung.[7]

5. Literatur

6. Quellen

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21.03.2024, 08:56
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