Dextropropoxyphen

Dextropropoxyphen hat eine ähnliche analgetische Potenz wie Acetylsalicylsäure und Paracetamol. Die Wirkung setzt bei oraler Applikation etwa nach 20 bis 30 Minuten ein. Die maximale Wirkung wird nach ca. 1,5 bis 2 Stunden erreicht. Die Wirkdauer der retardierten Form beträgt 8 bis 12 Stunden, die Halbwertszeit 6 bis 12 Stunden. Dextropropoxyphen wird vor allem hepatisch über CYP3A4 metabolisiert. Die Elimination erfolgt hauptsächlich renal.

Dextropropoxyphen wurde zur symptomatischen Behandlung leichter bis moderater Schmerzen und zur Therapie des Restless-Legs-Syndroms eingesetzt.

• Hartkapseln, retardiert (oral)

Bei der Applikation von Dextropropoxyphen können u.a. folgende Nebenwirkungen auftreten:

• Obstipation
• Juckreiz
• Schwindel
• Übelkeit
• Sensorineurale Schwerhörigkeit
• Atemwegsdepression
• Müdigkeit
• Miosis
• Krämpfe
• Herzrhythmusstörungen
• Erbrechen
• Beinödeme
• Harnverhalt

Eine Wirkungsverstärkung von Dextropropoxyphen tritt durch CYP3A4-Inhibitoren, z.B. Erythromycin, Fluconazol, Ciclosporin auf. Die Wirkung kann durch CYP3A4-Induktoren abgeschwächt werden, z.B. durch Dexamethason, Johanniskraut und Carbamazepin.

Dextropropoxyphen ist kontraindiziert bei Patienten, die allergisch auf Paracetamol oder Dextropropoxyphen reagieren. Darüber hinaus sollte der Wirkstoff nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden.

In Europa und den USA wurde der Wirkstoff wegen eines schlechten Nutzen-Risiko-Verhältnisses vom Markt genommen. Es bestand ein erhöhtes Risiko für tödliche Überdosierungen und das Auftretens von Herzrhythmusstörungen.

• Müller und Zenz. Dextropropoxyphen retardiert. Medikamente und Methoden. 5:233-242. 1991
• Ärzteblatt.de – Medikamentöse Schmerztherapie: Dextropropoxyphen problematisch. Dtsch Arztebl 91(48):A-3364. 1994
• PharmaWiki – Dextropropoxyphen, abgerufen am 22.05.2024
• RxList – DARVOCET-N, abgerufen am 22.05.2024