Deferoxamin
Handelsnamen: Desferal®
Synonym: Desferrioxamin
Englisch: deferoxamine
Definition
Deferoxamin ist ein Arzneimittel mit Komplex-bildender Eigenschaft (Chelator) und wird als Solches in der pharmakologischen Therapie bei Eisenvergiftungen eingesetzt.
Chemie
Die chemische Summenformel von Deferoxamin lautet:
- C25H48N6O8
Nach der chemischen Nomenklatur lautet der korrekte Name für das Molekül N'-[5-(Acetyl-hydroxy-amino)pentyl]-N- [5-[3-(5-aminopentyl-hydroxy-carbamoyl) propanoylamino]pentyl]-N-hydroxy-butandiamid. Der Chelatbildner liegt bei Zimmertemperatur im festen Aggregatzustand vor. Sein Schmelzpunkt liegt bei etwa 140 °C.
Vorkommen
Deferoxamin kommt als natürlicher (roter) Farbstoff in der Bakterienart Streptomyces vor.
Anwendung
Perorale oder parenterale Applikation.
Anwendungsgebiete
Deferoxamin wird oral oder parenteral zur Therapie oder Prophylaxe einer Eisenüberladung angewendet. Mögliche Indikationen sind:
Des weiteren wird Deferoxamin zur Behandlung einer sekundären Hämosiderose nach Bluttransfusionen eingesetzt. Im Rahmen der Labordiagnostik einer Eisenüberladung wird Desferoxamin auch beim Desferoxamin-Test eingesetzt.
Wirkungsmechanismus
Das Deferoxamin-Molekül besitzt drei Hydroxamsäuregruppen mit starker Bindungsaffinität zu Eisen(III)-Ionen. Das beim Hämoglobinabbau frei werdende Eisen wird so gebunden und der renalen Ausscheidung zugeführt.
Nebenwirkungen
In therapeutischer Dosierung können u.a. folgende Nebenwirkungen auftreten:
Patienten unter einer Langzeittherapie mit Deferoxamin (z.B. im Rahmen einer Thalassämie) sollten regelmäßig auf Innenohrschwerhörigkeit, Linsentrübung und Nierenschäden untersucht werden.