Hämosiderose
Definition
Die Bezeichnung Hämosiderose wird in der Medizin unterschiedlich verwendet:
- als Synonym für die Hämochromatose
- als Vorstadium der Hämochromatose (Eisenüberladung ohne Gewebeschaden)
- in der Dermatologie als Überbegriff für alle Zustände mit Ablagerung von Hämosiderin in der Haut
Dermatologie
Hämosiderin ist ein gelbbraunes, wasserunlösliches Pigment, das aus Eisen(III)-Hydroxid, Aposiderin, Kohlenhydraten, Lipiden, Kupfer und Kalzium besteht.
Lokale Hämosiderose
Zustände, die mit dem Austritt von Erythrozyten aus Gefäßen einhergehen, können zu einer lokalen Hämosiderose führen. Ursächlich sind Traumen, Stauungszustände (z.B. bei chronisch venöser Insuffizienz) oder Vaskulitiden.
Eine traumatische Blutung in das Stratum corneum mit konsekutiver blauschwarzer Verfärbung findet sich v.a. bei Sportlern im Bereich der Ferse (hämorrhagische Hyperkeratose bzw. "Black Heel").
Auch exogenes Eisen kann zu einer bräunlichen Verfärbung führen. Ursächlich sind traumatisch in die Haut gelangte eisenhaltige Partikel, die anschließend oxidieren, oder zu oberflächlich injizierte Eisenpräparate.
Generalisierte Hämosiderose
Eine generalisierte Hämosiderose findet sich z.B. bei:
- hereditärer Hämochromatose: gesteigerte enterale Eisenresorption mit Leberzirrhose, Arthropathie, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz und diffuser Hautpigmentierung (Bronzediabetes)
- erworbene Hämochromatosen (z.B. bei Sichelzellanämie): Hämolyse von Erythrozyten und Austritt von Hämosiderin in die Haut