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Dermacentor variabilis

Synonym: Amerikanische Holzzecke
Englisch: american dog tick, wood tick

1. Definition

Dermacentor variabilis ist eine Zecke der Gattung Dermacentor und Vektor verschiedener human- sowie tierpathogener Erreger.

2. Taxonomie

3. Morphologie

3.1. Adulte Zecken

Dermacentor variabilis ist eine rötlich-braune bis braune Zecke mit einer grau-silbernen Zeichnung auf ihrem Rückenschild (Scutum). Die Größe der Parasiten hängt vom Geschlecht und vom Ernährungszustand ab. Während nüchterne Weibchen nur eine Länge von etwa 5 mm aufweisen, sind sie in vollgesogenem Zustand bis zu 15 mm lang und 10 mm breit. Männchen hingegen sind mit etwa 3,6 mm Größe deutlich kleiner.

Die Weibchen besitzen ein kurzes und kleines dorsales Rückenschild, das direkt hinter den Mundwerkzeugen ansetzt. Im Gegensatz dazu ist bei den Männchen der Großteil der dorsalen Oberfläche vom Scutum bedeckt. Die Mundwerkzeuge sowie das Capitulum sind von oben sichtbar und gut ausgebildet. Die Anal- sowie Genitalöffnungen befinden sich auf der Ventralseite der Zecken. Hinter dem Anus ist zusätzlich eine charakteristische Furche ausgebildet.

3.2. Juvenile Zecken

Neben den Adulti können morphologisch noch zwei unreife Stadien unterschieden werden:

Die Larven sind etwa 0,62 mm lang und gelb (vor der Blutmahlzeit) bzw. grau-schwarz gefärbt (nach der Blutmahlzeit). Die Nymphen hingegen sind ca. 0,9 mm lang und blass gelb bis braun (vor der Blutmahlzeit) bzw. schiefergrau (nach der Blutmahlzeit). Beide Zeckenstadien weisen rote Markierungen im Bereich der Augen auf. Im Gegensatz zu den Adulti besitzen sie kein weiß gezeichnetes Rückenschild und keine Genitalöffnung.

4. Epidemiologie

Dermacentor variabilis ist in den USA östlich von Montana bis Südtexas beheimatet. Der Parasit kann auch in Kanada sowie in Kalifornien – westlich der Nevada-Gebirgskette gefunden werden. Obwohl die Zecke normalerweise Hunde befällt, können auch andere Großtiere wie z.B. Rinder oder Pferde befallen sein.

Bei engem Kontakt tritt der Parasit auch auf den Menschen über.

5. Entwicklung

Dermacentor variabilis durchläuft einen 3-Wirt-Entwicklungszyklus. Die Larven und Nymphen befallen bevorzugt kleinere Säugetiere, während die ausgewachsenen Zecken vorwiegend auf großen Säugetieren zu finden sind. Die Entwicklung verläuft vom Ei ausgehend, über ein Larven- und Nymphenstadium, bis zur ausgewachsenen Zecke. Jeder einzelne Entwicklungsschritt setzt eine Nahrungsaufnahme auf einem geeigneten Wirt voraus und kann unter günstigen Bedingungen in 54 Tagen abgeschlossen sein.

Das vollgesogene Weibchen verlässt nach einer 5 bis 14-tägigen Blutmahlzeit aktiv den Wirt. In den darauffolgenden 10 Tagen verdaut sie ihre Blutmahlzeit und legt dann bis zu 6.500 Eier auf dem Boden ab. Nach etwa 26 bis 40 Tagen (abhängig von der Temperatur) schlüpfen aus den Eiern die Larven. Diese bleiben zuerst auf dem Boden, um dann an Pflanzen hoch zu wandern, wo sie von kleinen Säugetieren beim Vorbeiziehen aufgenommen werden. Die Larven beginnen mit einer 2 bis 14-tägigen Blutmahlzeit, lösen sich schließlich wieder vom Wirt und fallen zu Boden. Dort findet die Verdauung und anschließende Häutung zur Nymphe statt, was etwa eine Woche beansprucht.

Die Nymphen begeben sich aktiv auf die Suche nach geeigneten Wirten, auf denen sie wieder innerhalb von 3 bis 10 Tagen Blut zu sich nehmen. Anschließend fallen sie vollgesogen vom Wirt ab, verdauen ihre Blutmahlzeit und häuten sich erneut zur adulten Zecke. Dieser Prozess dauert zwischen drei Wochen und mehreren Monaten. Die ausgewachsenen Zecken klettern einen Grashalm empor, wo sie von geeigneten Wirten (häufig größere Säugetiere) abgestreift werden. Auf dem Wirt kommt es zunächst zur Paarung und anschließend zur Blutmahlzeit. Die begatteten Weibchen fallen erneut von ihrem Wirt ab, um am Boden die Eier abzulegen und anschließend zu sterben.

6. Erkrankungen

Dermacentor variabilis kann bei der Blutmahlzeit verschiedene Erreger auf die Wirte übertragen.

Erreger Wirt Erkrankung
Cytauxzoon felis
Ehrlichia canis
Rickettsia rickettsii

7. Quelle

8. Literatur

  • Deplazes P, Joachim A, Mathis A, Strube C, Taubert A, von Samson-Himmelstjerna G, Zahner H. 2020. Parasitologie für die Tiermedizin. 4., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242138-7

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