Demodikose (Pferd)
Synonym: Haarbalgmilbenbefall
Definition
Als Demodikose bezeichnet man eine durch Haarbalgmilben hervorgerufene Hauterkrankung beim Pferd.
Ätiopathogenese
Die beim Pferd relevantesten Haarbalgmilben sind Demodex caballi und Demodex equi. Es handelt sich um normale Kommensalen der Haut bei Großtieren, welche von der Mutterstute auf das Fohlen übertragen werden. Sie sind stark wirtsspezifisch und leben in den Haarfollikeln.
Der Befall mit Demodex spp. löst bei gesunden Tieren keine Symptome hervor. Der Milbenbefall wird erst bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem oder wiederholten Glukokortikoid-Behandlungen klinisch relevant.
Klinik
Der Milbenbefall führt zur Alopezie mit Schuppenbildung, Papeln und Pusteln. Die Hautveränderungen kommen vor allem im Gesicht, am Hals, an der Schulter und an den Vordergliedmaßen vor. Periokulär kann es zusätzlich zur Leukotrichie kommen.
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Gewinnung eines tiefen Hautgeschabsels gestellt. Das Vorkommen mehrerer Milben ist verdächtig für das Bestehen einer Demodikose, während eine einzige Milbe nicht signifikant sein muss. Die Hautgeschabsel sollten immer an verschiedenen Körperstellen entnommen werden.
Alternativ kann eine Hautbiopsie durchgeführt werden.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnosen müssen einige andere Erkankungen in Betracht gezogen werden, unter anderem:
Therapie
Da die Erkrankung in der Regel asymptomatisch verläuft, meist mit einem spontanem Rückgang einhergeht und sehr hartnäckig zu behandeln ist, wird häufig auf eine Therapie verzichtet.
Mehrmalige Behandlungen mit Avermectinen (Ivermectin oder Moxidectin) oder Organophosphaten (Waschbehandlungen) können durchgeführt werden. Zusätzlich müssen etwaige vorhandene Primärerkrankungen behandelt werden.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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