Cobaltvergiftung
Synonyme: Kobaltvergiftung, Cobaltintoxikation, Kobaltintoxikation
Englisch: cobalt intoxication, cobalt poisoning
Definition
Eine Cobaltvergiftung ist eine relativ seltene Vergiftung mit dem Schwermetall Cobalt.
Geschichte
In den 1960er Jahren kam es zu einer Reihe von Cobaltvergiftungen durch mit Cobalt versetztes Bier (Quebec-Biertrinker-Kardiomyopathie).
Ursachen
Eine Cobaltvergiftung entsteht durch die Aufnahme von Cobalt über den Gastrointestinaltrakt, per Inhalation oder wenn es zu einer Freisetzung des Metalls im Körper kommt, bspw. durch fehlerhafte Gelenkprothesen.
Klinik
Eine übermäßig hohe Cobaltaufnahme bzw. Exposition kann zu folgenden klinischen Bildern führen:
- akute Belastung
- Verätzungen im Respirations- und Gastrointestinaltrakt
- Nephropathie
- chronische Belastung
- Kontaktekzeme (Cobalt in Zement, Glas)
- Hartmetallunge (durch noch ungesinterte Bestandteile)
- Myokardiopathie, Herzinsuffizienz
- Polyglobulie
- Taubheit
- Blindheit
- Hypothyreose
Diagnostik
Die Diagnostik beruht in erster Linie auf der Anamnese sowie der labormedizinischen Untersuchung.
Material
Für die labormedizinische Untersuchung werden 5 ml Serum oder 50 ml Urin benötigt.
Referenzbereiche
Material | Norm |
---|---|
Serum | <0,4 µg/l |
Urin | <1,0 µg/l |
Interpretation
Erhöhte Werte treten vor allem bei beruflicher Exposition in der Glas- und Porzellan-Industrie auf. Darüber hinaus ist Cobalt häufig Bestandteil von Gelenkprothesen, die bei unsachgemäßer Einlage ebenfalls zu einer Intoxikation mit Cobalt führen können.
Therapie
Zur Behandlung einer Cobaltvergiftung können Chelatbildner wie EDTA eingesetzt werden.