Cetirizin
Handelsnamen: Ceterifug®, Cetiderm®, CetiLich® u.v.a.
Synonym: Cetirizindihydrochlorid
Englisch: cetirizine
Definition
Cetirizin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antihistaminika, der zur Therapie von allergischen Reaktionen bzw. Allergien eingesetzt wird. Cetirizin zählt zu den Antihistaminika der 2. Generation vom Ethylendiamin-Typ und ist das am häufigsten eingesetzte orale Antiallergikum.
Wirkmechanismus
Cetirizin wirkt, wie die anderen Antihistaminika der 2. Generation, über eine Blockade der H1-Rezeptoren (Histamin-Rezeptoren). Es wird daher auch als H1-Rezeptorblocker der 2. Generation bezeichnet. Dadurch wird verhindert, dass Histamin seine Wirkung an den Histaminrezeptoren entfalten kann.
Pharmakokinetik
Nach oraler Einnahme als Tablette setzt die Wirkung von Cetirizin innerhalb von etwa 1h ein. Die Wirkung hält mehrere Stunden an. Die Metabolisierung bzw. Ausscheidung erfolgt zu ca. 60% über die Niere (renal) und ca. 40% über die Leber (hepatisch).
Indikation
Cetirizin ist indiziert zur Behandlung von chronischer Urtikaria (Hautrötung, Quaddeln, Juckreiz), Neurodermitis, allergischer Rhinokonjunktivitis (Niesen, Nasenlaufen, Nasenjucken, Nasenverstopfung, Augenrötung, Tränenfluss), chronisch allergischem Schnupfen sowie unterstützend bei allergischem Asthma.
Darreichungsformen
Cetirizin in veschiedenen Darreichungsformen erhältlich, u.a. in Form von Tabletten, Tropfen und Saft.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren beträgt 10 mg Cetirizin pro Tag als Einmalgabe. Bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren wird die Gabe von 2 x 5 mg pro Tag empfohlen.
Patienten mit mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion erhalten 5 mg pro Tag.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Im Vergleich zu den Antihistaminika der 1. Generation besetzen die Antihistaminika der 2. Generation ein etwas günstigeres Nebenwirkungsprofil. Sie haben den Vorteil, dass sie kaum ZNS-gängig sind, d.h. sie können die Blut-Hirn-Schranke kaum passieren. Antihistaminika der 1. Generation hatten diese Eigenschaft noch nicht und waren mit deutlich mehr sedierenden Nebenwirkungen (z.B. Müdigkeit) behaftet. Diese Nebenwirkungen treten bei Cetirizin in geringerem Umfang auf. Ca. 1% der Patienten verspüren Müdigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit und teilweise Mundtrockenheit. Als weitere mögliche UAW kann Cetirizin in sehr seltenen Fällen Herzrhythmusstörungen auslösen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Cetirizin, Hydroxyzin und anderen Piperazin-Derivaten
- schwere Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min