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Campylobacter-Infektion (Katze)

Synonym: Campylobacteriose
Englisch: campylobacteriosis

1. Definition

Als Campylobacter-Infektion der Katze bezeichnet man eine durch unterschiedliche Campylobacter-Arten ausgelöste bakterielle Infektionskrankheit.

2. Vorkommen

Campylobacter spp. lassen sich hauptsächlich im Kot von asymptomatischen Katzen nachweisen. Die Prävalenzraten liegen bei ca. 15 % - sowohl bei klinisch gesunden Tieren als auch bei Katzen, die an Durchfall leiden.

Katzen, die jünger als 6 Monate sind, scheinen überproportional häufig betroffen zu sein als ältere Tiere. Infektionen treten dabei vermehrt in Tierheimen, Versuchstierhaltungen und in großen Gruppen auf.

3. Ätiologie

Bei Katzen kommen hauptsächlich die gebogenen, beweglichen, gramnegativen und Katalase-positiven Campylobacter jejuni sowie Campylobacter coli bzw. die Katalase-negativen Campylobacter upsaliensis und Campylobacter helveticus vor.

Campylobacter sind mikroaerophile Bakterien, weshalb ihre Tenazität gegenüber Luftsauerstoff nur begrenzt ist.

4. Pathogenese

Infektionen finden vorwiegend über den direkten Weg und somit von Katze zu Katze statt. Selten kommt es aber auch zu Infektionen durch andere Tiere (z.B. Hund) sowie deren Ausscheidungen (Rind, Schwein). Gelegentlich ist auch eine Übertragung über kontaminiertes Futter (rohes Fleisch von Geflügel und anderen Schlachttieren bzw. Rohmilch u.ä.) möglich.

5. Klinik

Infizierte Katzen sind in den allermeisten Fällen nur latente Träger sowie Ausscheider. Angaben zu klinisch manifesten Erkrankungen sind nur spärlich vorhanden. Unter experimentellen Bedingungen zeigen infizierte Katzen vorübergehende und leichte Diarrhö. Neben wässrigen Durchfällen kann es auch zu schleimigen Durchfällen kommen, die teilweise Blutbeimengungen aufweisen.

Die Symptome halten meistens 3 bis 5 Tage an und gehen - abhängig vom Schweregrad - mit Tenesmen, Mattigkeit, Exsikkose und Anorexie einher. Der Grad der klinischen Symptome ist v.a. aber auch davon abhängig, ob gleichzeitig weitere Erreger vorhanden sind (z.B. Enterobacter, Parvo- und Coronaviren sowie Protozoen).

6. Diagnose

Die Verdachtsdiagnose wird mittels kulturellem Nachweis in Kotproben gesichert. Hierbei sind jedoch die mikroaerophilen Kultivierungsanforderungen zu berücksichtigen. Alternativ kann auch eine PCR erfolgen.

Aufgrund des häufigen latenten Auftretens ist die Befundinterpretation nur unter gesicherten klinischen Symptomen und nach Ausschluss anderer potenzieller Durchfallerreger aussagekräftig.

7. Therapie

Neben symptomatischen Therapiemaßnahmen (Infusionstherapie etc.) kann eine antibiotische Therapie mit Doxycyclin (5-10 mg/kgKG p.o. q12h über 7 Tage) oder (nach Resistenzprüfung) Marbofloxacin (2 mg/kgKG s.c./p.o./i.v. über 5-7 Tage) begonnen werden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

8. Bedeutung für den Menschen

Campylobacter jejuni, Campylobacter coli und Campylobacter upsaliensis sind Zoonoseerreger. Diese Erreger können somit auch auf den Menschen übertragen werden und klinisch manifeste Erkrankungen verursachen.

9. Literatur

  • Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2019. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-241649-9

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